Happy Birthday, Ben Luis

Unser Kleiner hat heute Geburtstag. Heute vor 365 Tagen hat sich der junge Mann dazu entschlossen, sich auf den Weg in unsere Welt zu machen. Und jetzt, ein Jahr später, hat er komplett das Zepter übernommen und scheucht uns durch Norwegen (oder so ;-))

Die Nacht in Dovre war sehr angenehm. Das Baby – oder muss ich jetzt „das Kind“ schreiben? – ist wieder einmal um 7:12 Uhr wach. Wie ein Uhrwerk funktioniert der Kleine. Als Überraschung für ihn haben wir uns überlegt, dass wir mit ihm schwimmen gehen. Nein, nicht im Gletscherbach nebenan, sondern im Schwimmbad vom Hotel, welches diesen Campingplatz hier betreibt. 28 Grad soll das Wasser haben. Also: 60 Kronen in die Hand und ab ins Wasser.

Ben Luis ist von der Idee allerdings nur mäßig begeistert. 28 Grad sind dem Herrn nicht genug. Aber fürs planschen reicht es. Und nahe an Mama ist auch eine Taktik. Die ist ja warm genug. Und wenn Papa jetzt noch Späßchen macht, weg taucht und wieder auftaucht, ist ja alles gut.

Die Schaukel und Rutsche danach sind deutlich angenehmer. Auch der Sandkasten ist hoch im Kurs. „Was auch immer Du Dir wünscht, Baby, wir ermöglichen es Dir. Heute!“

Es ist 11 Uhr. Da wir gestern Abend schon alles sicher verstaut haben, können wir jetzt recht zügig los fahren. Das schwimmen hat Ben Luis fertig gemacht. Es daher keine 15 Minuten und er schläft. 30 Minuten. 45 Minuten. 60 Minuten. 90 Minuten. Was ist denn bloß los mit dem Baby? Tja, und wer rechnen kann (und weiß, dass er um 12.39 Uhr geboren wurde), weiß auch, wie er seinen ersten Geburtstag verbracht hat. Nämlich so: schlafend…

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Happy Birthday, Ben Luis!!!

Wir sind mittlerweile sehr gut voran gekommen. Kurz vor Lillehammer machen wir einen Boxenstop. Tanken, Einkaufen, Kind füttern, nen Hähnchen Essen und weiter. Bis zu unserem Ziel, dem Campingplatz Sceastranda in Biri, fahren wir noch eine gute halbe Stunde.

Das Wetter hier ist herrlich. Die Sonne scheint, ein leichter Wind kühlt uns ab. Der Platz liegt direkt am Mjøsa See. Das Ufer gegenüber ist saftgrün. Der Kirchturm dort spiegelt sich immenser. Wir spielen am Strand und chillen in den Nachmittag. Genial! So stell ich mir Schweden vor. Ach Moment einmal: wir sind ja noch in Norwegen… Aber ein komplett anderes Norwegen als wir bislang kennengelernt haben.

Es ist Zeit, die ganzen Geburtstagsgrüße, Geschenke etc. entgegen zu nehmen. Ben Luis lässt ausrichten: „Ganz lieben Dank an euch alle!!“

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Die zwei Stunden am See vergeben wie im Schlaf. Wieder bestätigt sich meine Theorie: gebt dem Baby Steine und Wasser und die Welt ist in Ordnung (zumindest seine und zum Großteil auch unsere – es sei denn, wir bekommen einen Stein ab oder das Baby fällt komplett ins Wasser).

Um Hunger getrieben stellen wir den Grill auf. Innerhalb von kürzester Zeit sind Steak und Wurst servierbereit. Das erste Mal essen wir wirklich zu dritt am Tisch. Ben Luis verputzt zwei Stücke Grillwurst.

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Das Wasser ist leider sehr kalt, um darin zu schwimmen. Gerade am Abend, jetzt wo die Sonne hinter den Hügeln verschwunden ist. 14 Grad Wassertemperatur ist die Hälfte von der Temperatur heute morgen. Und das war schon irgendwie unangenehm kühl. Nein, meine Badehose bleibt aus.

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Viel lieber genieße ich die Abendstimmung. Leider sind die Mücken hier so aggressiv, dass es keinen Spaß macht, draußen zu bleiben. Wir setzen uns in den Camper und planen die nächsten Tage.

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Eigentlich hatte ich mir noch vorgenommen, den Sonnenaufgang anzuschauen. Den spare ich mir aber mal. Die Wetter-App erzählt etwas von 3:45 Uhr. Und für schöne Bilder sollte man mindestens eine Stunde vorher aufstehen. Sorry, Norwegen. Kein Sonnenaufgang in diesem Jahr. Gut’s Nächtle!

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