Echt Türkisch Wasser (396 nM)

Der Wind und die Welle von hinten haben nicht zu viel versprochen. Beim Absurfen der Welle machen wir in der Spitze 12.9 kn Geschwindigkeit. Und das bei einer maximalen Geschwindigkeit von 8.5 kn über Wasser, die unser Verdränger überhaupt leisten kann. Nach ca. vier Stunden erreichen wir bereits die Landabdeckung von Kos.

Sailing Impressions - Cleat

Die Welle lässt hier nach. Zudem bekommen wir auch noch Besuch von unserer flinken Freunden in Paar-Formation. Leider bleiben die Delfine diesmal nicht so lange. Aber eine schöne Abwechslung. Kurz nachdem die Fahrt etwas ruhiger geworden ist, übernehme ich das Ruder. Sebi, Franzi und Banzi schlafen direkt ein. Chris legt ist Sonnen aufs Vordeck. Ist wohl noch nicht rot genug geworden in den letzten Tagen 🙂

Sebi Steering through Rough Sea

Ein Boot zu steuern und auf Kurs zu halten ist eine Sache. Gegen die von hinten kommende Welle anzufahren und zu versuchen, das Boot stabil zu halten, so dass es nicht rollt, das steht auf einer komplett anderen Karte. Ich schlage mich gar nicht so schlecht. Die Crew schläft nach 20 Minuten immer noch 😉 Beim genauen Blick auf die Navigation entdecke ich eine rote Linie. Eine Grenze. So, wie der Kurs derzeit eingestellt ist, fahren wir durch türkisches Hoheitsgebiet. Das lass ich mir natürlich nicht nehmen. Ich versichere mich noch einmal kurz beim Skipper, dass dies wirklich i. O. ist. Nicht, dass wir mit Torpedos oder so beschossen werden. Sebi erklärt mir, das alles gut ist, solange wir das türkische Land nicht erreichen. Wir fahren ja den Hafen von Kos in Griechenland an.

Also. Kurs halten, GPS auf maximale Auflösung, und tracken bis wir die rote Linie überfahren. Die Grenze deutet sich schon von weitem an. Auf der einen Seite große, griechische Flaggen. Auf der anderen Seite hohe türkische Flaggen. Kaum passieren wir die Landesgrenze, wird’s Wetter schlechter. Zum einen ist die Sonne auf einmal weg. Zum anderen kommen Querwellen aus einer zweiten Richtung. Aber hey: wir „segeln“ in der Türkei 🙂

Turkey

Mittlerweile haben wir auch schön viel Wind, so dass wir die Fock rausholen und den Motor abstellen können. Wir segeln unsere letzten drei Meilen für diesen Urlaub bis nach Kos. Kurz vor der Marina müssen wir noch einmal auftanken. Ein letztes mal „Eindampfen in die Vorspring“ und ab geht’s zum Anleger. Pier F der Marina Kos. Franzi funkt rein. Ein Hafenmeister antwortet und ein Pilot-Boat holt und ab. Er erklärt Sebi, wie er was machen soll. Vor allem soll er schnell machen. Die vorgesehenen zwei Knoten und dem Herrn deutlich zu wenig. Auf die dann von Sebi angesetzten vier Knoten reichen nicht. Das ist uns aber egal. Witzig ist, dass der Kollege uns mit seinem Dinghi so in die Parklücke rein dotzt, dass wir trotz irrer Geschwindigkeit sauber und sehr gut anlegen können.

Nach 396 nM (nautischen Meilen) endet ihr in der Marina Kos ein sehr schöner Segeltörn durch die Ägäis. Danke an die ganze Crew, vor allem an unseren Skipper Sebi, der „uns“ heile und sicher von Athen nach Kos gebracht hat!!

Survived the Cruise

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