Letzter Abend in Kos

Die Boots-Abnahme läuft gerade. Ich nutze die Zeit zum Packen und Duschen. Die Marina ist wirklich sehr gut. Es soll die beste in Griechenland sein. Das will ich wohl glauben. Alles hier ist sehr sauber und geräumig.

Zurück an Bord treffe ich auf einen recht aufgebrachten Sebi. Die wollen 50€ für die Macke im Cockpit und 210€ für das lädierte Segel. Bei dem kaputten Batterie-Charger kommen sie uns wohl entgegen. Die Macke – OK, unser Fehler. Die Batterie – danke für diese Großzügigkeit, aber was können wir für einen Fehler beim Ladegerät in einem neuen Boot? Das Segel – wir mussten die Abnahme Nachts um 23 Uhr machen. Wir können nicht mit Gewissheit sagen, dass wir das mit dem kleinen Riss (nicht) waren. Naja, immerhin sind es nur 260€. Dies versuchen wir uns bei Sarres zurück zu holen, sobald wir in Deutschland sind. Es gibt ja einiges, was seitens der Vercharterer schief gegangen ist. Die 3.000€ Kaution bekommen wir auf jeden Fall zurück.

The Castle

Sebi und Franzi packen gerade noch. Wir anderen drei machen uns auf den Weg nach Kos Downtown. Die alte Festung und die Innenstadt sollen wohl sehr schön sein. Und das sind sie auch. In die Festung gehen wir zwar nicht rein. Selbst von draußen ist es beeindruckend. Zudem färbt die Abendsonne das Mauerwerk in warmes gelb.

Sunset at Kos Castle

Als wir einmal um die Festung rum sind, treffen wir Sebi und Franzi. Wir tingeln durch die Straßen von Kos auf der Suche nach einer Restaurant-Empfehlung. Die Stadt ist die lebhafteste, die ich in den letzten Tagen gesehen habe. Sehr viele junge Leute, vor allem auch Einheimische. Mir sticht die Nähe zur Türkei ins Auge. Klar, es kann Einbildung sein, aber die Griechen auf Mykonos hatten (im Schnitt) andere Gesichtsmerkmale und einen anderen Hautton als hier. Zudem zieren sehr viele Moscheen die Innenstadt von Kos.

Islamic Touch

Nach ca. einer Stunde rumgesuche „finden“ wir das Restaurant. Bzw. finden wir jemanden, der uns bestätigen kann, dass es dieses Restaurant aus dem 2012er Lonely Planet nicht mehr gibt. Nebenan finden wir dafür ein original griechisches Restaurant mit lokalen essen. Franzi nimmt ein Moussaka, wir anderen entscheiden uns alle für jeweils eine Mixed Grill Platte für jeweils 14€. Unserer Erfahrung nach aus Santorin oder Mykonos sollte dies für eine Grundsättigung gerade so reichen. Also gibts noch Vorspeisen dazu. Ich traue meinen Augen nicht, als die zwei Kellner unsere vier Grillplatten bringen. Haben die gerade noch ein Schwein dafür geschlachtet? Auf dem ohnehin schon großen Teller türmt sich das Fleisch. Banzi fasst zusammen: „Ein Schwoabenteller. Oben das Fleisch. Und wenn du fertig bist, dann unten dieses Krautzeugs.“ Wir alle kapitulieren vor den Massen an Fleisch. Als Chris seinen Teller 3/4 aufgegessen hat, meint er nur, dass jetzt immer noch mehr drauf ist, als jemals als ganze Portion erhalten haben. Krass…

Last Dinner in Kos

Das ist auch das letzte, an was ich mich erinnere, bevor ich mich ein letztes Mal in meine Kajüte zwänge. Ach nee, draußen ist noch Krach. Sebi und Chris versuchen mit einem Öl-Messstab Franzis Top aus der Bootsdecke Nähe des Niedergangs raus zu fummeln. Irgendeiner kleiner Schwabe hat das Top aus Versehen da rein geschoben. Nach einer guten Stunde kommt die Meldung „Top geborgen“ und ih kann endlich einschlafen.

Stichworte: ,,

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.