Goodbye Iceland
Kilometerstand: 5.733 km. Keflavik Flughotel. Definitiv KEINE Empfehlung für einen ruhigen Schlaf. Entweder, der Wind pfeift derart um die Hausecke, dass ich nicht einschlafen kann. Oder ich rege mich so über die Dame mit Husten unter uns bzw. alternativ der Schnarcher neben uns auf, dass das Einschlafen auch wieder nicht klappt. Sollte es dann geklappt haben, kommt nach spätestens 5 Minuten ein Auto vorgefahren, in dem so laut Buuuum-Buuuum-Musik läuft, dass ich wieder wach bin. Auf die Idee, Ohrstöpsel zu verwenden, komme ich dann auch irgendwann und damit klappt‘s dann einigermaßen mit dem Einschlafen. Gut, dass uns jetzt noch 4 ½ Stunden bleiben, bis der Wecker klingelt.
Führstück gibt’s bereits b 5.00h. Respekt! Wir treffen die vier jungen Engländer von gestern Abend wieder und fragen uns, ob die schon wieder oder immer noch wach sind. Die leere Flasche Wein auf deren Tisch sowie ein gewisser Lärmpegel geben ein deutliches Indiz. Sieht so aus wie auf dem einen oder anderen Company-Trip :-). Auf der anderen Seite kann ich mich ja auch täuschen und es gibt wirklich Menschen, die soooo hyperaktiv am frühen Morgen sind wie diese vier Exemplare.
Wir halten die 8 Minuten Fahrtzeit zum Flughafen exakt ein. Ich parke den Wagen in der Haltezone beim Abflug und kassiere dafür auch direkt eine mündliche Verwarnung (ich Rüpel ich). Die Zeit hat zumindest für den Baggage-Drop-Off gereicht – eingecheckt haben wir uns ja bereits gestern. Die Abwicklung bei Budget ist ebenfalls völlig unkompliziert. Auto abstellen, Schlüssel abgeben, Auto durchchecken lassen und fertig. Zum Glück war es noch dunkel und der Matsch auf der Drecksschleuder hat etwaige eventuell existierende und mir nicht bekannte neue Kratzer verdeckt. Somit alles kein Problem. Die Autovermietung hat mich dann sogar noch zurück zum Flughafen gefahren. Sehr zuvorkommend! Die Isländer sind generell sehr gut durchorganisiert (wenn es nicht um Cafés und Restaurants geht). 25 Minuten nach erster Ankunft am Flughafen sind wir schon durch die Security im Wartebereich angekommen. Auf Mallorca würden wir nach der gleichen Zeit vermutlich noch die Warteschlange ablaufen, um uns hinten anzustellen…
Der Rückflug dauert nur 3.15h und wir landen fast pünktlich in Frankfurt. Direkt gegenüber parkt dann noch ein A380-800. Sabrina ist so fasziniert, dass ihre iPhone-Foto-pro-Tag Quote die des gesamten Urlaubs deutlich übersteigt. Den Rückweg zum Fernbahnhof absolvieren wir in Rekordzeit und bekommen sogar noch den 14.09er, der mit dankenswerten 5 Minuten Verspätung gen Köln aufbricht. Im Board-Restaurant trifft uns dann die Deutsche „Freundlichkeit“ mit aller Härte. Als Sabrina einen Beilagen-Salat bestellt, ist schlichtweg die Antwort: „Geht nicht, steht doch DA in der Karte!“ Und bei Bestellung eines normalen Salats und auf die Rückfrage, welche Dressings es gibt, kommt der Spruch „Die stehen in der Karte!“
Zum Glück liegt das aber nur an diesem einen Menschen, der wohl noch nie etwas vom Begriff „Service“ gehört hat – oder schlichtweg einen schlechten Tag hatte. Das restliche Personal konnte das wieder wettmachen. Während unseres Essens beobachten wir die Menschen am Bahnhof und im Zug. Wir sinnieren darüber, wie lange die Entspannung aus dieser entschleunigten Welt wohl anhalten wird. Und wir hoffen: gaaaaaanz lange!
- Keflavik – die drittgrößte Stadt Islands
- 10 Fragen an Sabrina