Latrabjarg – das westliche Ende von Island

Wir machen eine gute Stunde Pause, tanken auf und fahren weiter. Ich bin überrascht, dass unser Jeep nur zwischen 7 und 8 Liter schluckt. Bei der Fahrweise, den Bergen und 4-Rad-Antrieb im Dauereinsatz… Nach einigen Minuten müssen wir tauschen – Sabrina hat tierische Kopfschmerzen und ich muss weiter fahren. Weitere wenige Minuten später müssen wir sogar eine Pause machen. Sabrina legt sich auf eine Bank und macht die Augen zu. Und ich?

Patreksjfördur

Ich schnappe mir meine Kamera, entdecke Jonsson (den ersten Siedler dieser Bucht) und finde einen netten kleinen Wasserfall. Es ist schon beeindruckend, wie der Wasserfall in den Canyon stürz, und sich dieser Canyon den Weg durch die Berge bahnt. Fast so, wie der Colorado-River im Grand Canyon, nur kleiner, viel kleiner.

Patreksjfördur

Die Pause tut gut. Wir fahren weiter in die Patriksfjördur. (Fjördur übrigens für Fjord, und Patrik nach St. Patrick, dem Heiligen, den der Jonsson angebetet hat. Sagt zumindest der Reiseführer 🙂 Ein wenigen Kilometern kommt schon die Abzweigung nach Latrabjarg, dem Highlight der Westfjords. Die Strecke ist mit 45km ausgezeichnet (One-Way), und wie sich rausstellt alles Schotterpiste. Man man man, bin ich froh, dass wir einen Jeep haben und keinen Ford KA oder so etwas. Eine solche Karre müsste doch nach 5km schon in alle Einzelteile zerlegt sein. Trotzdem probieren es immer wieder mutige Touristen…

Patreksjfördur

Es dauert ca. 60 Minuten, bis wir das Ende von Island erreichen. Den Leuchtturm, den wir auf dem Hinweg mehrfach gesehen haben, suchen wir hier allerdings vergeblich. Wir sind ca. 200m über dem Meeresspiegel und neben uns Klippen, nichts als Klippen. Ach ja, und Möwen inkl. derer Exkremente, was zu einem steigen und penetranten Geruch in der Nase führt. Zum Glück weht etwas weiter oben eine starke Briese, so dass es nicht ganz so schlimm ist.

Latrabjarg

Die berühmten Papageientaucher sind leider auch nicht mehr hier. Es soll hunderte, tausende von denen hier geben. Bis Mitte August. Tja, leider ist Ende August, und die nehmen das Thema wohl sehr ernst. Würd ich auch, bevor ich hier erfriere. Aber gut. Ich mache noch ein zwei schöne Fotos aus komischen Perspektiven und da – plötzlich, aus dem Nichts – gucken mich zwei Augen mit einem komischen Schnabel an. Ein Papageientaucher 🙂 Unglaublich, aber wahr – das vermutlich letzte Exemplar, dass sich irgendwo unter mir vergraben hat und nun mal aus der Höhle guckt.

Latrabjarg

Ich mache mich auf den Weg in Richtung Steilklippe. Sabrina genießt die frische Luft :-)und versucht, die Kopfschmerzen weg zu meditieren. Mein Problem – eine Klippe jagt die nächste. Und nach meinen Erfahrungen heute Morgen lasse ich es bei der Dritten gut sein. Ich mache meine Fotos, drehe ein kleines Video und begebe mich wieder auf den Rückzug.

Latrabjarg

Auf dem Rückweg der 45km Schotterpiste fahren wir noch an dem 1911 gestrandeten, ältesten isländischen Stahlschiff vorbei. Ein tolles Fotomotiv übrigens. Kurz darauf sind wir gegen 19h in Patr-irgendwas-fjördur und suchen einen Supermarkt. Nach 10 Minuten rumkurven und 3 Personen fragen finden wir endlich eine alte, runtergekommene Lagerhalle. Innen drin unser Supermarkt 🙂

Old Ship

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