Jökulsárlón – Der Gletscher(see)

Kilometerstand: 3.967 km. Kurz vor Höfn fahren wir durch einen Tunnel. Wir können unseren Augen gar nicht trauen. Am Horizont ein riesiger Gletscher. Mehrere Gletscherzungen ragen ins Landesinnere. Das weiße Eis leuchtet unter dem blauen Himmel… Moment mal, blauer Himmel? Was war das doch gerade noch hinter dem Tunnel? Sturm, 75 km/h Wind, Regen, schlechtes Wetter. Und hier? Gut, das mit dem Wind hat sich nicht geändert. Aber der blaue Himmel – ein Traum. Somit steht der Plan fest, einchecken im Hotel Höfn, stärken im Kaffi Hornid und dann ab zum Gletschersee.

Eastfjords - N1 to Höfn

Wir wissen immer noch nicht genau, wo wir eigentlich hin müssen. Eine exakte Anfahrtsbeschreibung haben wir noch nicht gefunden. Allerdings hoffen wir mal darauf, dass den Gletschersee finden. So schwer sollte das ja nicht sein, denn links ist das Meer, rechts sind die Berge mit dem Gletscher und irgendwo muss der Punkt sein, wo die Gletscherzunge ins Wasser geht. Dabei sollte das Eis nach unseren Berechnungen irgendwie unsere Straße überqueren, oder so.

At Jökulsarlon - The Glacier Lake

Exakt 88,3 km nach Höfn erreichen wir dann die Stelle. Sabrina sieht den See zuerst, ich konzentriere mich noch auf die Windböen. Kurz, bevor wir eine große „Einbreid Brú“ überqueren müssen, geht es rechts ab zu einem See. Unschwer zu erkennen schwimmen darauf riesige Eisschollen, bzw. Eisberge. Wir sind da, jippie. Wie auch 100 andere Autos, dis-like! Das Areal ist allerdings so groß, dass sich das alles hier verläuft. Bzw. sind die meisten Besucher auf irgendwelchen 45€ teuren Touren mit Amphibien-Fahrzeugen, um bei dem Wind und der Welle die zahlreichen Robben zu füttern.

Ice Blocks

Der See ist einfach nur toll. Gerade bei Sonnenschein. Was haben wir für ein Glück! Wir laufen ein wenig am Ufer entlang und meine „Fotos pro Tag“ Quote schießt deutlich in die Höhe. Ich würde fast so weit gehen und „leicht“ übertrieben behaupten, dass ich mehr Fotos schieße, als es Eiskristalle hier auf dem See gibt. Dabei versuche ich, das blau schimmernde Eis einzufangen, was nicht wirklich einfach ist. Denn diese Eisberge drehen sich im Wind und zack, ist das blau weg und sie sehen nur noch weiß aus.

Imposant sind auf jeden Fall die Geräusche vom Gletscher, der in den See kalbt. Ständig brechen neue Eisbrocken ab und speisen den See mit weiteren Skulpturen, um dann müßig ins Meer zu treiben. Diese Formationen sehen wirklich witzig aus. Sabrina erkennt sogar einen Wellness-Stuhl und einen Tisch. (Soll mir das etwa was sagen?) Ich mache weiter Fotos und versuche, diese Schönheit einzufangen. Die Eiskristalle glänzen im See, die Sonne spiegelt sich direkt nebenan. Herrlich!

The Glacier at Jökulsarlon

Jetzt sind wir schon 1 ½ Stunden hier und haben es gar nicht gemerkt. Die Zeit vergeht verfliegt. Auf der gegenüberliegenden Seite von der Brücke ist das Meer. Hier werden die Einbrocken hineingetrieben. Die Wellen sind recht groß und zerschmettern an den Skulpturen, die es hier im deutlich wärmeren Meerwasser langsam dahinrafft.

Ice Crystals in the Sun

Ich glaube, ich schieße hier mindestens noch einmal genauso viele Fotos wie an dem See. Stetig auf der Suche nach dem perfekten Bild – das wäre Eisklotz im Vordergrund, Welle explodiert dahinter. Ich bin gespannt, wie das klappt.

Exploding Wave

Die 3 Stunden am See und die Rückfahrt durch noch einmal stärker gewordenen Wind zehren an unseren Kräften. Ein kleines Highlight auf halber Strecke ist der Elch, der sich irgendwie verlaufen hat und verloren am Straßenrand rumsteht. Als Belohnung für den schönen Tag gönne ich mir dann mal die Spezialität der Region: Hummer mit Lamm. Lecker!

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