Heiße Luft… stinkt… und wärmt…

Kilometerstand: 1.603 km. Man war die Nacht anstrengend. Am Tag vor unserem Urlaub hab ich mir den Rücken verknackst. Und das rächt sich heute. In den letzten Tagen habe ich das immer mal wieder gemerkt, allerdings nicht so schlimm. Anscheinend hat das Schwimmen etwas „gelockert“ (oder so). Ich hab auf jeden Fall ab 1.45h gute 2 Stunden wach gelegen. Aber die beiden Latte Macchiato inkl. 2x Espresso helfen (mal wieder).

Jeep-Tour to Hveravellir

Unser erstes Etappenziel für heute ist das Geothermalgebiet Hveravellir im Kjölur Tal. Dazu müssen wir ca. 80 km auf der Ringstraße N1 in Richtung Osten fahren. Dann geht es rechts ab auf die Jeep-Piste F35, auch bekannt als „die Kjölur“. Bei Einfahrt sehen wir große Warnschilder an die Mietwagen-Fahrer, dass diese doch bitte nur mit 4×4 Fahrzeugen befahren werden soll. Für alle anderen Ende die Straßen hier. Wir haben mal gelesen, dass 30.000 Besucher in den drei Monaten Juni bis August dieses Gebiet anfahren. Das Schild ist ein guter Hinweis darauf, was uns erwarten könnte.

Jeep-Tour to Hveravellir

Die ersten 50 Kilometer auf der F35 sind echt unspannend. Unsere Drecksschleuder langweilt sich sichtlich. Die Reisegeschwindigkeit liegt irgendwas bei 80 km/h im Durchschnitt. Wir fragen uns schon, warum hier keine PKWs zugelassen sind. Die Antwort kommt dann ca. 5km vor dem Ziel. Furchen durchziehen die Straße. Es klappert fürchterlich und wir werden so richtig durchgeschüttelt. Sabrina reduziert auf ca. 15 km/h, um die Fahrt einigermaßen erträglich zu gestalten. Komischerweise werden wir nun von allen überholt. Sogar von zwei gleichen Reisschüssel-Modellen, wie wir fahren (also Jimnys). Ich frage mich ernsthaft, was die anders machen. Wahrscheinlich sind die einfach schmerzfrei(er). Gegen 11.30h sind wir dann endlich am Ziel. Schon vom Hügel aus sehen wir es überall dampfen. Der Kontrast zur Wolkendecke ist nicht wirklich groß. So langsam wird mir klar, wo die Wolken herkommen. Das sind alles Exporte aus Island :-)!

Jeep-Tour to Hveravellir

Wir machen einen Rundgang und sind begeistert vom Zischen und Pfeifen. Überall verstreut sind Löcher in der Erde, aus denen Wasser spritzt oder irgendein Dampf aufsteigt. Natürlich nicht ohne dem blubbernden oder pfeifenden Getöse. Wirklich beeindruckend. Der Dampf sieht heute sogar richtig schön weiß aus – bei ca. 8 Grad Außentemperatur. Dafür ist uns richtig kalt. Als Gegenmaßnahme stelle ich mich in den heißen Wasserdampf. Nun ist mir zwar nicht mehr kalt, dafür werde ich gleich nach Schwefel stinken wie die Hölle. Um späteren verbalen Attacken vorzubeugen, locke ich Sabrina mit der Aussicht auf Wärme an und verwickele sie solange in ein Gespräch, bis es keine wahrnehmbaren Geruchs-Unterschiede zwischen uns mehr gibt 🙂

Jeep-Tour to Hveravellir

Am Ausgang wartet dann das Highlight. Ein Open-Air-Whirlpool zur freien Nutzung. Dort wird 80-100 Grad heißes Wasser hinein geleitet und gleichzeitig etwas Kühleres. Uns ist kalt. Dennoch ziehe wir kurzer Hand unsere Badesachen an und „springen“ in den Natur-Pool. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn man sollte den Einstieg schon bewusst wählen. Zum einen ist es dort richtig glitschig und man findet kaum Halt – zum anderen ist es enorm hautschonender, nicht direkt bei der 80 Grad Zufuhr das Bad zu nehmen.

Jeep-Tour to Hveravellir

Das Bad ist ein wunderschönes Erlebnis. Draußen diese 8 Grad Lufttemperatur, hier im Pool sind es irgendwas zwischen 40 und 60 Grad – je nachdem, wo man sich aufhält. Nach einigen Minuten haben wir den Pool sogar für uns alleine (den anderen ist zu warm geworden). Wir genießen die Zeit und lassen uns ein wenig im Wasser treiben. Nach einer guten viertel Stunde gehen wir wieder raus und müssen ein wenig auf unseren Kreislauf achten. Der ist nämlich irgendwo unten im Pool geblieben. Und kalt – das ist uns jetzt auch nicht mehr…

Jeep-Tour to Hveravellir

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