Man Over Board – krasse Erfahrung

Recht zeitig, nachdem wir die Exkursion beendet haben, legen wir ab. Wir fahren aus der Bucht von Cabrera raus, lassen die Burg Steuerbord liegen und steuern in Richtung Süd-Ost-Küste von Mallorca. Kurz darauf gibt’s die Ansage vom "Schgibba", dass wir noch das "Mensch Über Bord" Manöver fahren müssen. Gesagt, getan – wir bereiten die Fender vor, frei nach dem Motto "besser Fender über Bord als Mensch".

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Sebi fährt das erste Manöver. Wir schmeißen die Fender über Steuerbord. Sebi leitet ein: Motor aus, auf die Fender zu lenken, Kommandos geben und dann mit dem Wind weg fahren vom Objekt. Nach ca. 5 Bootslängen drehen und gegen den Wind aufstoppen. Auf der Aufnahme-Seite stehen dann 1-2 Crew-Mitglieder und nehmen die Fender bzw. den Menschen entgegen – insofern er nicht vom Boot am Kopf getroffen wird, gell Sebi 🙂
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Wir steuern alle einmal dieses Manöver – das ist Pflicht. Klappt auch bei allen prima. Zum Schluss möchte es Sebi noch einmal probieren. Um ein wenig den Druck zu erhöhen spring ich selbst über Bord. Das Wasser ist ja warm – und ich vertraue auch auf Sebi’s Fahrkünste. Als Rettungsmittel schmeißt mir jemand netterweise noch die beiden Fender hinterher.

Ich muss schon sagen, 5 Bootslängen sehen aus dem Wasser extreeeeeem weit aus. Wir hatten so gut wie keinen Wellengang. Dennoch – im Tal hab ich das Boot nicht mehr gesehen. Irgendwann kam es dann auf mich zu. Gestern hab ich am Ankerseil getaucht. Das war völlig in Ordnung. Aber im freien Meer kommen auf einmal 11 Tonnen auf mich zu – und irgendwie wird mir ein wenig flau im Magen. Sebi ruft mir frühzeitig zu, dass der Motor bereits aus ist und ich nicht unter das Boot gezogen werden kann. Prima. Nun darf er mich nur nicht am Kopf treffen. Ich bringe die Fender zwischen mich und die Chinook.

Alles passt prima. Sebi steuert perfekt. Markus reicht mir den Bootsharken runter und fängt die Fender, an denen ich mich festhalte. Daran zieht mich die Crew nach Achtern und ich steige über die Badeleiter wieder ein.

Geschockt hat mich dann nur noch, dass Sebi sagte, er wäre nur 3 Bootslängen weggefahren – nicht fünf…

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