Nachtfahrten und Bestechungsgeld

Donnerstag, 29. Okt. 2009 – Auf dem Weg nach Sossusvlei möchten wir eigentlich irgendwo übernachten. Nach einer kurzen Kalkulation der Rest-Strecke, der Sonnenuntergangszeit und der Blauen Stunde mit Rest-Tageslicht entscheiden wir uns, bis nach Sesriem (letzter Ort vor Sossusvlei) durchzufahren. Wir hätten es fast gepackt – allerdings haben wir in unserer Kalkulation die Foto-Stopps für Sonnenuntergang und Blaue-Stunde vergessen.

Somit müssen wir knappe 20km im Dunklen fahren. Auf einer Schotterpiste. Das macht NULL Spaß. Überall Bodenwellen, die wir nicht sehen. Tiere, die über die Straße rennen. Schlaglöcher, denen wir sehr spontan ausweichen möchten. Gegenverkehr, der Staub ohne Ende aufwirbelt – und das ist schlimmer als der dickste Nebel. Wir reduzieren die Geschwindigkeit auf max. 40km/h und fahren langsam und sicher nach Sesriem.

Nachtfahrten: Alles in allem keine schöne Sache. Seeehr anstrengend, und umbedingt zu vermeiden. Zumindest bei Schotterpisten. Die "B" Straßen sind überwiegend sehr gut ausgebaut und eingezäunt. Da laufen auf weniger Personen herum, meißt stehen auch keine Wracks am Straßenrand bzw. auf der Straße…

Relativ angespannt kommen wir in Sesriem an – und stehen vor verschlossenem TOr. Verdammt – wir kommen anscheinend nicht rein. Und das beste: selbst wenn wir drin wären, brauchen wir noch einen Permit, um morgen früh um 5.00h zur Düne zu fahren. Den bekommen wir aber erst ab 8.00h. Suche den Fehler!

Also heulen wir ein wenig rum, von wegen Reifenproblemen, wir müssen morgen direkt weiter fahren, sonst verpassen wir unseren Flieger, etc. Und der Wachposten heult ein wenig rum, dass er Stress bekommt etc. Das Stichwort war eigentlich das Wort "Overflow-Campground" (für alle die später ankommen) und die Frage, ob wir etwas für ihn und sein Gewissen tun können.

30 NAD und 10 Sekunden später ging das Tor mit einem lächelnden "Welcome" auf und er versicherte uns, dass er mit dem zweiten Gate (für welches wir den Permit brauchen), sprechen wird. Wir müssen unseren Pass dort abgeben und dann beim rausfahren zahlen. So einfach geht das – und unglaublich cool. Das hat uns prinzipiell einen ganzen Tag gespart.

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