Hoch hinaus
Mittwoch, 28. Okt. 2009 – Der heutige Morgen startet sehr entspannt. Wir schlafen lange aus, reinigen das Auto mal grundlegend und fahren gemütlich einkaufen. Selbst der Fisch gestern in einer Bar in Henties Baai ist uns sehr gut bekommen. Einzig Andreas, der heute Nacht durch tropfendes Salzwasser geweckt wurde, ist noch ein wenig verwirrt (an der See ist es Nachts a) kalt und b) salzig).
Bis zu unserem Einkauf steht unsere Route für heute noch nicht fest. Schließlich entscheiden wir uns spontan für die D1918 und fahren zur Spizkoppe – dem Matterhorn Namibias. Andreas ist wenig begeistert, er meint, das hätte er in der Schweiz auch… Meine Begeisterung reicht allerdings für usn beide und wir kommen nach ca. 90 Minuten fahrt am ersten Eingangstor an. Hier will man uns einzig irgendwelche Souveniers verkaufen. Beim zweiten Tor möchten sie dann 80 N$ von uns haben. Wir geben einen 100er Schein raus und bekommen nichts zurück. Suche den Fehler! "Ja, wir haben kein Wechselgeld, Sorry!" Unglaublich, so was passiert uns dauernd. Kein Wechselgeld hier, überteuerte Preise dort… Ganz ehrlich, 2 EUR tun uns nicht wirklich weh – es geht nur ums Prinzip. Dann sollen sie es direkt teurer machen…
Der leichte Anflug von Ärger verfliegt allerdings nach der ersten Kurz wieder – denn das Panorama ist umwefend. Rote Felsen, gelbe Wiesen, grüne Bäume. Traumhaft! Wir brauchen fast eine ganze Stunde, um die 2km bis zur nächsten Kreuzung zu fahren. Dort zweigt der Weg zum "Buchman's Paradise" ab… Hört sich gut an – Andreas setzt den Blinker…
Nach ca. 2km Allrad-Strecke empfängt uns ein Parkplatz. Ab dort geht es dann nur zu Foß weiter – ca. 30% Steigung den roten Felsen hoch. Nach ca. der Hälfte demonstriert Andreas mit dem Linsen-Deckel seiner Kamera, was ein Absturz auch für uns bedeuten könnte. Nicht schön! Also immer schön an der extra angebrachten Eisen-Kette entlang nach oben! Es geht ganz schön hoch hinaus – und die letzten Monate, die ich mit allem anderen als Sport verbracht habe, rächen sich gerade…
Das "Bushman's Paradise" ist traumhaft. Ein Hoch-Plateau, in dem sich (bestimmt mal) Wasser versammelt (hat). D.h. bei uns ist es pulvertrocken, die grünen Bäume lassen jedoch den Schluss zu, dass es hier ab und an mal regnet. Mich reizen natürlich die weiteren Kuppen und ich erklimme eine nach der anderen – bei der letzten lässt mich Andreas leider alleine. Dafür werde ich mit einem atemberaubenden Blick über die Landschaft und das Hoch-Plateu belohnt.
Zum Abschluss kommen wir natürlich nicht umher, ein paar Poser-Fotos zu machen, wie wir einen risigen runden Felsbrocken versuchen, den Berg runter zu schieben. Bewegt hat er sich zum Glück nicht. Auch beim Abstieg hat er uns nicht überholt bzw. -rollt. Also: alles Gut – nun auf nach Swakopsmund!
- Festgefahrene Situation
- "The Eagle has landed" – Teil 2