Vancouver – Grouce Mt. und Rudern!

Die Nicht-Gedanken vom Vorabend haben sich am heutigen Morgen dann jedoch gerächt, so dass ich mit erheblichen Rückschmerzen aufgewacht bin, dabei meine Füße im Gitter des 1,80m langen Bett verdreht hatte und die Katzen in einem irren tempo unter dem Bett her sind und dabei packen gespielt haben – oder so. Ein super Start in den Tag – und die Uhr zeigte erst 7.00h.

clip_image002 Da Sabrina auch schon so früh wach war, sind wir erst einmal eine Runde gegangen. Dabei haben wir nach schon 100m eine Bakery ausgemacht, bei der ich mir erst einmal einen clip_image004Kaffee gegönnt und wir uns zwei französische Croissants geteilt haben. Eeeecht lecker – denn so eine gute Bakery ist relativ selten hier auf dem Nord-Amerikanischen Kontinent. Danach sind wir durch ein kleines, aber sehr feines, am Hang gelegenes Wohngebiet gegangen. Dies war eins der ältesten und anscheinend auch teuersten Gebiete in Vancouver – so viele Villen, wie dort standen.

clip_image006Der Rundgang tat richtig gut – mal wieder frische Luft atmen und in Ruhe quatschen, ohne das Gefühl zu haben, dass man beobachtet und belauscht wird. Hier haben wir entschieden (vielleicht besser: darüber gesprochen, denn die Entscheidung ist bei mir um ca. 4 Uhr Nachts gefallen, als ich mal wieder aufgewacht bin und tierische Rückenschmerzen hatte – bei Sabrina war’s ähnlich), dass wir direkt nach dem Frühstück die Sachen packen, uns ein Hotel suchen und umziehen werden. Nur wie kamen wir nun daraus, ohne den beiden vor den Kopf zu stoßen?!? Ach ja, wir wollten ja heute schon „aufbrechen“, damit wir nach hinten raus mehr Zeit haben – mir ist’s ja fast entfallen…

clip_image008Nach gute eineinhalb Stunden waren wir dann wieder bei Sue und Artos im Apartment und durften zum Glück ans Internet. Dort haben wir dann über hrs.com ein nettes Best Western Hotel gefunden, konnten es aber leider nicht buchen (Systemfehler auf dem Server von hrs.com) Das hat alles ein wenig Zeit gekostet und ich hoffe, die beiden haben das nicht mitbekommen. Dann haben wir das gleich Hotel über eine andere Firma gebucht – für 10$ mehr, aber fein. Das war es uns Wert – ein wenig „Privacy“ und ein schönes, großes Bett zum ausruhen.

Mittlerweile war Sue auch schon wieder vom morgendlichen Training (Rudern) zu hause. Kaum waren wir mit unserer Buchung durch, gab es auch schon Frühstück – Pancakes mit Ahorn Sirup und dazu frisch gepresster Orangensaft – hmmmmm, lecker. Bevor wir so richtig los legten mit dem „großen Fressen“, haben wir noch unser Gast-Geschenk übergeben – einen Maßkrug der Spaten Brauerei und ein Fußball-Nutella Glas. Das wurde dankend angenommen und erst einmal zur Seite gestellt – und entsprach nicht Sabrinas Plan, dass wir das Glas nun aufmachen und zusammen mit den Pancakes vernichten. Das Frühstück war sehr süß, aber in Ordnung – ich kannte Ahorn Sirup ja schon. Wir haben noch einige Tips abgegriffen hinsichtlich unserer Route, die wir fahren wollten und einen Plan für diesen Tag zurecht gelegt. Zuerst sollte es auf Grouce Mountain gehen, der mittlere und höchste Berg im Norden von Vancouver, der einen schönen Blick auf die Stadt verspricht. Danach – so gegen 14h – hatte Sue ihr nächste Training beim Rudern und da war ich auch schon für angekündigt, dass ich dort mit komme. Anschließend – so unser offizieller Plan – wollten wir bereits aufbrechen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

clip_image010Der Weg nach Grouce Mountain führte uns direkt durch den Stanley Park, einem großen Park nördlich von Downtown, analog dem Englischen Garten bei uns in München (nur nicht so lang).

Leider konnte man von Auto bereits den Fuß des Berges sehen – den Gipfel aber nicht, dieser lag in dicken Wolken. Einen Alternativplan hatten wir nicht, also sind wir dennoch dort hin. Der „Aufstieg“ war sehr amerikanisiert – mit dem Auto bis zum clip_image012Lift, mit dem Lift (für 29,99$ pro Person plus Tax) auf 1120m und wir waren oben. Das ganze hat uns keine 45m gekostet, um von deren Wohnung auf die Spitze zu kommen. Gut – es war auch schon recht spät (12h) und wir mussten bereits um 14h beim Rudern sein (ich liebe Deadlines, habe ich das schon einmal erwähnt?!?)

clip_image014Also, oben angekommen sind wir aus der Gondel und konnten – wie sollte es auch anders sein – nichts sehen. Ich meine, wenn ich von unten den Gipfel nicht sehe, wie soll ich dann von oben das Unten sehen?!? Naja, die Logik habe ich bereits im Auto versucht anzubringen und es hat schon nicht geklappt. Also war der Plan, soweit wie möglich nach unten zu wandern, bis wir unter der Wolkendecke waren. Das hat auch nur 15 Minuten gedauert und wir hatten einen schönen Blick auf Downtown Vancouver. Der war zwar ein wenig von Bäumen verdeckt – aber man konnte immerhin einen schönen Einblick bekommen, wo welche Sehenswürdigkeiten sind.

Wir haben beobachtet, dass sich die restlichen dicken Wolken clip_image015noch ein wenig auflösen und nach oben wandern – also haben wir noch einige Gruppenfotos geschossen und gewartet und gehofft, dass sich diese dicken, fliegenden Wassermassen auflösen. Und wir hatten Glück. Nach ca. 25 Minuten ist die Sicht aufgeklart und der Blick auf Greater Vancouver war frei! Wir konnten sogar bis in die USA hinüber sehen.

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Point Roberts, ganz im Süden von Vancouver, ist ein Landzipfel des Kanadischen Festlandes, der aber nicht mehr zu Kanada gehört, da er südlich des 49. Breitengrades liegt. Jawohl, die Grenze zwischen USA und Kanada ist der 49. Breitengrad – für all diejenigen, die sich bislang gewundert haben, warum die Grenze auf der Landkarte immer so komisch gerade aussieht (das mit der Grenze gilt übrigens vom Lake Ontario (im Osten bei Toronto) bis hin zu Vancouver Island – Victoria liegt zwar südlich von diesem Breitengrad, da es die Hauptstadt von B.C. ist, durften die Kanadier das jedoch behalten).

Wo war ich – genau, ein super Blick! Wir konnten dann sogar Tsawwassen sehen, die Angelgestelle für die Fähre und auch die Gulf Islands, die Inseln vor Vancouver Island, durch welche wir mit dem Schiff durchgefahren sind. wirklich phänomenal! Kurz darauf mussten wir uns leider auch schon wieder auf den Weg machen, denn wir wollten ja um 14h am Vancouver Rowing Club sein. Auf dem Rückweg zur Gondel haben wir festgestellt, dass clip_image017sich die Wolken auch dort verzogen haben und wir einen noch besseren Blick auf die Innenstadt hatten. Das habe ich gleich für ein paar Fotos ausgenutzt, die eine Gondel war eh voll. Hier konnte man sehr schön Downtown Vancouver in der Skyline sowie dem (von hieraus gesehen) davor liegenen Stanley Park bewundern.

Die Abfahrt mit der Gondel ging sehr schnell und hat m. E. keine 8 Minuten gedauert. Mit dem Auto sind wir dann wieder runter durch den Stanley Park zum Ruderclub. Hier wurden wir in Mannschaften eingeteilt. Leider musste Sue steuern, so dass man mich in einen Einer packen wollte. Gut, das letzte Mal aktiv gerudert – das war glaube ich 1998, somit vor gut 8 Jahren. Und nun sollte ich alleine auf dem Pazifischen Ozean rudern? Hmm – Respekt! Und das bei Geschichten, dass man in diesem eiskalten Wasser anscheinend nur 3-5 Minuten überlebt, wenn man kentert. Noooch mehr Respekt!

clip_image019Also hab ich mich aufklären lassen, man hat mir eine Pfeife und eine Schwimmweste gegeben, die ich bei mir tragen sollte. Falls was ist, pfeifen, Schwimmweste anlegen und an Land schwimmen. Dann sollte ich mir noch überlegen, nicht weiter als zu diesem einen Restaurant zu fahren, was kurz hinter der Hafenausfahrt liegt. Und man hat mir ein Boot gegeben, was mir vermutlich nicht „so viel Spaß“ machen würde, aber sicherlich nicht umkippt. Es war jetzt kein Fischerboot, aber schon durchaus einige cm breiter als ich.

Also bin ich aufs Wasser, habe mich an die ersten Schläge gewöhnt und musste feststellen, das Rudern anscheinend wie Fahrradfahren ist. Einmal gelernt, verlernt man dies nicht so schnell. Es hat geklappt. Ich bin mich also erst einmal 500m eingefahren und habe dann einige Starts geprobt, bin mit mehr Kraft gefahren und gerade so hinter dem Damen-Vierer hergekommen (wie gesagt, mein Kahn war sehr wendig, aber auch sehr breit).

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Das war traumhaft – mal wieder rudern zu können und das vor der Skyline von Vancouver. Der Wahnsinn! Das hatte ich mir vor 4 Jahren, als ich mit Ralf vor diesem Ruderclub gestanden habe, zwar sehr gewünscht, aber nie gedacht, dass dies auch mal klappen wird. Ich hab gemerkt, wie gut mir das Rudern tat, der Rücken, die Beine und die Arme clip_image022wurden mal wieder bewegt und „trainiert“. Mein Entschluss steht fest – ich trete irgendwann wieder in einen Ruderclub ein! In München ist das vielleicht ein wenig blöd, aber vielleicht klappt das irgendwo anders mal.  clip_image024

Anschließend haben wir uns relativ schnell auf den Weg in Richtung Wohnung gemacht, um dann in unser neues Hotel umzuziehen. Das lag mehr oder Weniger an der Ecke Broadway und Main St. – also relativ zentral, so dachten wir zumindest. OK, es war noch nicht greater Vancouver, doch der Weg vom Hotel nach Gas-Town dauerte ca. 30 Minuten zu Fuß und führte uns direkt durch Chinatown. Diese Erfahrung habe ich jedoch bereits vor 2 Jahren mit Ralf zusammen gemacht – als ich meine Kamera versteckt, meinen Rucksack von hinten nach vorne geschnallt und sturr auf den Boden schauend wieder raus bin. Dieses Erlebnis wollte ich mit Sabrina dann aber doch nicht teilen und wir haben versucht, dieses Gebiet so gut wie möglich auszuklammern.

clip_image025Kurz darauf waren wir auch schon in Gastown, dem ältesten Stadtviertel von Vancouver. Dort sind wir lecker Pasta essen gegangen – in der „Old Spaghetti Factory“. Die waren super nett dort, das essen war (fand Ingo) sehr gut bzw. (fand Sabrina) Spaghetti, verkocht mit Tütensauce. Zumindest das Brot vorweg, die Suppe bzw. der Salat und das Eis hinterher waren im Preis mit inbegriffen. Somit sind wir super voll mit 35$ heim gegangen.

Zuvor ging es aber noch zum Canada-Place, mit einem Blick auf den Hafen sowie die Berge im Hintergrund. Der Rundgang tat nach dem Essen so richtig gut!

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