Die Fahrt Richtung Osten!

clip_image001Der Wecker war um 7h gestellt, Ingo war um 6h schon wach und saß am Computer… ich war noch zu müde. Aber da hilft ja kein Betteln und Flehen, Ingo hatte gesagt, 7.45h ist spätestens Abfahrt, so dass ich mich auch aus dem Bett quälen musste… Ist ja Urlaub!

Ich hab es auch fast pünktlich geschafft, wir sind wohl so gegen kurz vor 8h aus Hope losgefahren, Richtung Osten. Für unsere Route wählten wir den Fraser Highway, so dass wir einen ganze Zeit lang parallel zum reißenden Fraser River gefahren sind… Echt gigantisch, dieser Fluss!

Unser erster Stop war Hell’s Gate direkt am Highway. Hier führt eine Gondel direkt über den tosenden Fluss auf das andere – viel tiefer gelegene – Ufer, wo dann ein kleines Restaurant auf die hungrigen Gäste wartet. Leider waren wir viel zu früh dran, so dass wir uns mit ein paar Fotos zufrieden stellen musste. Also schnell zurück zum Auto und weiter entlang des Highways. Ziemlich schnell mussten wir erneut anhalten… nein, mir war nicht schlecht… Wir wollten nur den genialen clip_image003Ausblick auf den Canyon und den Fraser River fotografisch festhalten. Also: rechts ran, Türen auf und raus an die frische Luft. Das ganze haben wir während unsere Fahrt ca. 5-6 Mal gemacht, weil der Ausblick auf den Fluss einfach so atemberaubend war… teilweise waren wir viel viel höher als der Fluss mitten in den Bergen und mussten hunderte Meter runterschauen, teilweise waren wir aber fast auf gleicher Höhe mit dem Fraser River. Hach, das war echt schön. Auch die Sonne kam mittlerweile raus und wir konnten unsere Fleecepullover getrost ausziehen und in kurzen Sachen weiter cruisen.

clip_image005Irgendwann gegen Mittag sind wir beide relativ müde geworden, so dass wir beschlossen, ein kleines Nickerchen zu machen. Ingo hatte dazu ein wunderschönes Plätzchen auserkoren. Dieses lag am Nicola River, den wir verfolgten, seit wir den Fraser Highway verlassen hatten, um die etwas südlichere Route Richtung Nationalparks, entlang des Okanagan Lakes zu fahren. Wir packten unsere Picknickdecke aus und es dauerte wohl keine 10 min., bis wir beide erstmal tief und fest eingeschlafen sind…. Es sei uns gegönnt. Wer so früh aufsteht, darf auch mal eine Art Powernapping machen, gelle?

Um anschließend wieder richtig wach zu werden, haben wir unsere Füße in den Fluss gehalten. Wow – das war echt schweinekalt…. 5 Sek. und raus, das war meine Devise. Ingo (Mann oder Memme) hat natürlich länger ausgehalten, ist klar!

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clip_image014Unsere Fahrt führte uns dann weiter durch die Berge, teilweise auf kleineren Umgehungsstraßen, teilweise auch auf richtig breiten und großen Highways. Wir waren zeitweise ca. 1600m hoch, so ähnlich hoch wie der Brandstadl am Wilden Kaiser in Österreich, wo wir immer Skifahren. Ist schon Wahnsinn, diese Highways sind irrsinnig lang und breit und man fährt und fährt und fährt, aber es ändert sich nichts am Bild – einfach Berge, eine breite Straße, ein paar Autos… Irgendwie seltsam und ein bisschen langweilig. clip_image016Aber ich hatte ja Ingo zum Quatschen oder Ärgern, so dass auch diese lange Tour irgendwann ein Ende hatte. Als Ziel unsere ersten Etappe hatten wir Kelowna auserkoren, irgendwie der erste größere Ort auf der Landkarte. Alle anderen waren so klein, dass wir sie nur aus den Augenwinkeln bewundert konnten. So ist Kanada wohl – unendlich weit….

Wir steuerten direkt ein Lokal an, dass wir uns im Lonely Planet, unserem Reiseführer, vorab schon ausgeguckt hatten…. Dort clip_image018angekommen, bestellten wir auch gleich „Onion Rings“ (frittierte Zwiebelringe) als Starter… Noch bevor Ingo diese Portion bekommen hat, orderten wir unseren Hauptgang: ich Chicken Wraps, Ingo einen Burger und natürlich für beide mit Käse überbackenen Pommes. Dass die Bedienung etwas irritiert guckte, haben wir erstmal galant übersehen. Aber als sie dann die Bestellung brachte, vielen wir aus allen Wolken. Hammergroße Portionen, die wir gar nicht alleine schaffen konnten. Ich hatte sowieso schon Pommes zu meinen Wraps, Salat und noch mal extra eine wirklich riesengroße Portion überbackener Pommes… Naja, wir haben erstmal angefangen zu essen, aber es war sehr schnell klar, dass wir das nicht allein schaffen. Also hab ich ein paar Pommes und dieclip_image020 restlichen Zwiebelringe an den Nachbartisch gebracht… Dort saß ein nettes kanadisches Pärchen, mit dem wir auch gleich ins Gespräch kamen. Die haben sich wohl über unsere kleine Spende gefreut. Die Bedienung drückte uns auch noch mal einen Spruch rein, als wir fertig waren und ich wollte dann nur noch gehen, weil mir diese Aktion doch peinlich war!

Die Kanadier luden uns noch ein, mit ihnen eine Bootstour zu machen, aber da hab ich gleich ab gewunken. Erstens hab ich von diesen kleinen Booten erstmal die Nase voll und zweitens gehe ich nicht mit so einem voll gefressenen Magen auf ein kleines wackeliges Boot wie dieses. Ingo war auch gleich auf meiner Seite und hatte auch keine Lust auf clip_image021ein „Deja-Vue“ des letzten Freitags vom Whale Watching. Wir sind dann einfach noch ein bisschen die Promenade entlang geschlendert… Irgendwie scheint Kelowna eine Art Urlaubsort zu sein… liegt auch sehr schön, direkt am Okanagan Lake mit einem super schönen Ausblick auf den See und die Berge. Ähnlich wie der Gardasee, nur größer (laut Ingo, ich mache keine Schätzungen, weil ich eh immer daneben lieg). Leider wurde es immer bewölkter, deshalb machten wir kehrt und fuhren weiter. Als Endstation für unsere heutige Fahrt hatten wir Nakusp auserkoren. Erstens, weil anscheinend der erste etwas größere Ort vor den Nationalparks und zweitens, weil schon relativ weit östlich und nahe am Revelstoke Park, so dass wir morgen nicht mehr so weit fahren müssen…. Vor uns lagen also noch weitere 180km, die mich clip_image022Anfangs erschreckt haben, aber die auch machbar waren, sonst würde ich ja jetzt nicht in diesem netten Motelzimmer sitzen, Ingo neben mir liegend haben (ist von seinen Kopfschmerzen, dem Husten und was sonst noch allem sehr erschlagen und schläft schon tief und fest) und noch fit sein.

Auf unserer Fahrt hierher haben wir super viele Rehe gesehen. Die Straße von Kelowna bis kurz vor Nakusp führte doch viele Wälder und da standen die Rehe einfach so auf der Straße. Das hat die Fahrt etwas aufgeheitert, weil wir doch langsam aber sicher etwas genervt vom vielen Fahren waren. Außer Landschaft und einzelne Häuser haben wir ja vorher nicht wirklich viel gesehen… Und jetzt Rehe – wow!

clip_image024Bevor wir die letzten Kilometer bis nach Narkusp fahren konnten, mussten wir noch den Upper Arrow Lake mit so einem Kabelschiff überqueren, weil es sonst keinen Übergang gab. Auch sehr spannend! In Narkusp angekommen, haben wir eigentlich nur noch schnell einen Supermarkt gesucht, um Obst einzukaufen. Aber der einzige Supermarkt hier macht wohl etwas eher zu als die in Vancouver, so dass wir nichts mehr kaufen konnten…. Also hab ich mich mit meiner Nutella vergnügt und Ingo sich mit Kopfschmerztabletten und Hustensaft…. Ich werde jetzt gleich meine beiden Mückenstiche am Bein verarzten (das blöde Vieh saß wohl in meiner Hose und hat gleich zweimal zu gestochen) und dann ebenfalls schlafen gehen.
Wir melden uns wieder 😉

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