Canberra – City Center und Mt Ainslie

Guten Morgen! Unsere Nacht war zwar ein wenig kurz (wir sind gestern zwar schon um halb elf angekommen, heute aber schon wieder um 7.30h raus), da wir heute nach Canberra aufbrechen wollten. Unser Vermieter hat uns verraten, dass es noch ungefähr fünf Stunden bis zur Hauptstadt seien.

Aber ganz ohne zu heizen sind wir bereits nach guten vier Stunden angekommen und wollten uns zunächst um eine Unterkunft bemühen, um dies aus dem Kopf zu haben und auch um unsere Sachen in den Kühlschrank zu stellen. Also haben wir aus unserem Lonley Planet mehrere Unterkünfte heraus gesucht und sind zu unserem Favourite hin gefahren. Dabei haben wir uns jedoch ein wenig verfahren und sind erst einmal bis zum Parlament gefahren. Als wir dort angekommen sind, ist uns nach zweimaligen Umkreisen des Blocks aufgefallen, dass dort, wo unser Motel stehen sollte, nun eine Baugrube ist. Das habe ich mir von einer netten Dame auch bestätigen lassen. Weiterhin sagte sie mir, dass an diesem Wochenende in Canberra ein Festival sei und die Stadt sehr voll ist und es bestimmt nicht einfach sei, ein Hotel-Zimmer zu finden. Sie hat uns geraten, zum Informationszentrum zu fahren, an welchem wir vorhin vorbeigefahren sind. Die könnten uns helfen und würden auch bei den Hotels direkt nachfragen.

Also sind wir zurück auf die Northbourne Ave, um zum Info-Center zurück zu fahren. Dort sagten sie uns nur, das Canberra an diesem Wochenende so gut wie komplett ausgebucht ist. Das einzige, was noch irgendwie verfügbar wäre, ist ein Hotel etwas außerhalb für 120 $ die Nacht. Natürlich habe ich auch nachgefragt, was er uns denn sonst noch so anbieten könnte, direkt im City Center oder so und was man dafür ausgeben müsste. Er meinte, dann müssten wir so ca. 300-400 $ auf den Tisch legen. Das haben wir uns dann überlegt und uns – mehr oder weniger spontan – für das „günstige“ Hotel entschieden. Aber was soll’s, 120 $ sind ja nur 72 €, und zu zweit sind das dann 36 € pro Person. Das ist dann schon fast wieder günstig (in Deutschen Verhältnissen gerechnet).

Der „Toni“ hat uns dann direkt zum Hotel geschickt und meinte, wir sollten dort direkt hinfahren, damit wir das Zimmer mit Sicherheit bekommen (gezahlt hatten wir da bereits). Gut, also sind wir auf direktem Wege dort hin, ins „Diplomat Quality Inn“. Ich muss echt sagen, für 120 $ war dieses Hotel sein Geld wert. Sehr nett gemacht, mit Heizdecken, Balkon, einer super Dusche etc. Dort haben wir uns erst einmal ein wenig aufs Ohr gehauen und eine ganze Stunde geschlafen.

Als wir dann wieder in Richtung Stadt gefahren sind, war es bereits 16.00h und wir hatten das Gefühl, noch nichts von der Stadt gesehen zu haben und dass sich dies heute auch nicht mehr ändern wird. Da wir den ganzen Tag auch noch nichts Richtiges gegessen haben, wollten wir erst in ein Restaurant, danach in ein Internet Cafe und zum Schluss in den Botanischen Garten. Mt Ainslie lag auch noch auf unserem Weg – diesen haben wir auf dem Weg in die Stadt jedoch nicht gefunden – von daher haben wir diesen nach hinten verschoben und sind direkt ins City Center gefahren. Dort hatten wir auch sehr viel Glück mit dem Parkplatz und konnten unser Auto sehr zentral abstellen.

clip_image002Da wir beide keinen akuten Hunger hatten, sind wir erst einmal auf die Suche nach einem Internet Cafe gegangen. Es ist wirklich unglaublich, aber in ganz Canberra haben wir kein funktionierendes, geöffnetes Internet Cafe gefunden. In einem waren wir drin, leider waren die unfähig, uns einen Platz zu verkaufen. Der Typ meinte, wir sollen uns irgendwo hinsetzen und uns einloggen. Wie, also mit welcher Kennung und welchem Kennwort, hat er uns mal nicht verraten, sondern ist lieber mit seinen Kumpels eine rauchen gegangen.

Also sind wir da wieder raus – haben blöde Blicke kassiert – und sind auf die Suche nach was zu Essen gegangen. Nach einigem hin- und her haben wir dann ein nettes Cafe gefunden, wo Sabrina sich mit Spaghetti Napoli und ich mich mit Spaghetti Marinara versorgt habe. Bei der Wahl der Größe des Essens haben wir hier jedoch den Fehler gemacht und mir Medium (und nicht Large) bestellt. Ein üppiges Essen kann man es nicht nennen – dafür aber ein sehr leckeres.

Zum Schluss – um unsere eher depressive Laune ein wenig anzuheben – gab es anschließend noch „Sambucca Chocolate Cheese Cake“ für Sabrina und „Passion Fruit Chees Cake“ für mich! Sehr lecker! Die Bedienung hat zwar sehr große Augen gemacht, als wir diesen bestellt haben, ihn aber mit einer Freude gebracht – unglaublich! Als wir die Rechnung bekommen haben, wusste ich, warum sie sich so gefreut hat. 6,95 $ pro Stück. Ok, das war irgendwie aber auch fair, denn ich brauchte bis zum nächsten Mittag nichts mehr zu essen… Die Bedienung war dafür dann auch so nett und hat uns erklärt, wo das nächste Internet Cafe ist und wie wir dort hinkommen.

clip_image004Ich glaube, nun ist es mal Zeit, von den ganzen Proleten in der Stadt zu erzählen, die an jeder Ecke unangenehm aufgefallen sind. Das Festival in Canberra war ein Auto-Festival. Als ich es mal mit einem Opel-Treffen in Deutschland verglichen habe, hat mich Sabrina ignoriert. Zumindest, bis wir zu der Ecke kamen, an dem das Internet Cafe ist. Dort standen sieben bis zehn total stramme Proleten rum und haben wie blöd in der Gegend rumgebrüllt. Auf der Straße liefen dann drei von ihren Kollegen rum und haben wirklich alles angebaggert, was wie eine Frau aussah. Dabei wurden sie natürlich entsprechend lautstark von den Brüdern auf dem Balkon unterstützt…

clip_image006Beängstigend empfand ich jedoch die Lautstärke, welche herrschte, wenn Autos vorbei gekommen sind. Bei Frauen – ganz schön übel, aber ok, das kann man ja noch verstehen – aber bei Autos?!? Meine Güte! Und alle haben angehalten, sind mit Handbremse angefahren, haben gezeigt, dass man Reifen zum Qualmen bringen kann, sind mit einem irren Tempo um die Kurve, sind zu zweit mit quietschenden Reifen angefahren und so weiter. Ganz toll gemacht, sag ich da. Ab diesem Zeitpunkt hat mir Sabrina auch den Spruch mit dem Opel-Treffen in Deutschland geglaubt…

Aber das Schöne war, dass das Internet Cafe sehr gut funktionierte und wir unser Tagebuch und Sabrina ihre Präsentation rauf laden und versenden konnten. Danach sind wir wieder zum Auto gegangen und sind in Richtung Mt Ainslie gefahren, einem 846 Meter hohem Berg im Osten der Stadt. Oben angekommen hatten wir einen super Blick auf die Stadt. Direkt unter uns lag das Australian War Memorial, dahinter die Anzac-Promenade und in einer Linie dahinter das Parlament auf dem Capital Hill.

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Mittlerweile hatten wir es schon irgendwie 19.00 Uhr und die Sonne stand schon sehr tief. Da wir jedoch keine zwei Stunden hier warten wollten, sind wir kurz zum War Memorial gefahren, um uns dieses näher anzusehen. Leider hätten wir einen Eingang passieren müssen, welcher nur von 9am bis 5pm geöffnet hatte. Also haben wir noch kurz ein Foto von der Promenade gemacht und sind dann wieder in Richtung Berg gefahren.

clip_image010Der Sonnenuntergang war wirklich sehr schön. Der Himmel färbte sich rot, genau so wie ein Teil der Stadt. Diese Blicke haben für einige Schwierigkeiten und Proleten in der Stadt entschädigt. Irgendwann ist die Sonne dann hinter den Bergen abgetaucht und hat einen violett-blauen Himmel hinterlassen. Wir wollten dann erst noch so lange warten, bis es dunkel ist, allerdings hat Sabrina wieder ein wenig Hunger bekommen und da wir nichts mehr im Auto hatten, sind wir kurz zum Hotel gefahren. Zuvor habe ich noch ein bis zwei Fotos von der Stadt in der Dämmerung gemacht. Superschöner Anblick!

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Danach sind wir zum Hotel aufgebrochen, um ein Sandwich zu essen und uns umzuziehen (es ist in der Tat ein wenig kälter geworden, als die Sonne dann weg war – welch Wunder!) Den Weg zum Hotel haben wir auf Anhieb gefunden, ohne noch einmal auf die Karte zu schauen. Irgendwie hat das sehr gut geklappt. Dann sind wir wieder zurück in die Stadt gefahren und ein drittes Mal auf den Berg. Wir wollten unds die Nacht-Sicht auf die Stadt unbedingt gönnen bzw. hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich der Treiber hierfür war und Sabrina auch ohne diese Blicke hätte leben können… J

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Als wir oben waren, hatten wir neben den tollen Blicken auf die Stadt auch noch die Gelegenheit, ein grandioses Feuerwerk von unseren Opel-Jungs zu genießen. Das Spektakel war zwar ca. vier Kilometer entfernt (und auch dementsprechend klein), aber total schön! Danach ist Sabrina wieder zurück ins Auto und ich hab mich noch einmal mit dem Festhalten dieser schönen Blicke beschäftigt…

Zum Schluss sind wir noch ein wenig durch die Stadt gefahren und haben die Fahrt ein wenig genossen (bzw. halb gedöst, oder hab ich mich versehen?!?) Irgendwann bin ich dann aber auch müde geworden und hab den Heimweg aufgesucht.

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Im Hotelzimmer angekommen war ich völlig begeistert von der Heizdecke, welche ich mir in Deutschland auch zulegen werde! Diese konnte man nämlich sehr gut mit der Klimaanlage (welche wir nicht steuern konnten) kombinieren! Zur Belohnung des Tages kam dann noch der Film Cat-Woman im Fernsehen (super!?!), den ich mit einer Flasche VB ertragen habe…

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