Von Newcastle bis Ballina

Nachdem wir nach einigen Stunden Schlaf schweren Gemüts aufgestanden sind, kam die erste Herausforderung mit der Dusche. Irgendwie sind die Australier anscheinend nur alle 1,50 m groß, sonst hätten sie die Duschen anders gebaut. Sehr vorteilhaft bei dieser Art von Konstruktion der Dusche ist auch, dass sie fest installiert ist und man diese nicht von der Wand abnehmen kann (ähnlich wie eine Brause bei uns in Deutschland). Nun gut, nach der ersten halben Stunde Work-Out unter der Dusche war ich dann auch schon wieder fit und dann konnte es auch sofort los gehen.

Heute war geplant, in Richtung Brisbane vorzudringen, dabei jedoch kleine Orte und Aussichtspunkte mitzunehmen. Welche genau, wollten wir uns auf der Fahrt heraussuchen. Also sind wir ausgecheckt und ich habe Sabrina davon überzeugen können, zu fahren. Wir haben erst einmal auf dem weitläufigen Grundstück des Motels geübt und es klappte auf Anhieb sehr gut. Also haben wir nicht lange gefackelt und sind direkt auf den Pacific Coast Highway zurück und in Richtung Hawks Nest gefahren, welches wir gestern ja nicht mehr geschafft haben.

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Die ersten Koala & Känguru Schilder passierten wir, kurz nachdem wir vom Highway abgefahren sind und Hawks Nest schon in greifbarer Nähe lag. Nach einigen Kurven und Hügeln sind wir dann direkt auf den Strand zugefahren. Dieser Ort scheint eine Art Insider-Tip zu sein, ein super kleiner Urlaubsort mit atemberaubenden, weitläufigen Stränden. Die Wellen brachen sich an der Küste, also waren die Surfer auch nicht mehr weit. Es waren erstaunlich viele Leute am Strand (wenn man sie mal gezählt hat), aber in dieser Weite sind die gar nicht so aufgefallen.

Wir sind auch ein wenig an den Strand gegangen und haben die Landschaft genossen. Der weiße Sand lag vor uns, das Meer schimmerte teilweise türkis-blau und die Wellen brachen sich in großen Wogen und verliefen in einer weißen Gischt. Im Hintergrund lagen mehrere kleine Inseln, welche diesen Abschnitt den Charakter einer kleinen Bucht gaben. Ein sehr romanischer kleiner Ort, in welchem man bestimmt sehr gut ausspannen kann, wenn man möchte.

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Nachdem wir einige Zeit dort verbracht haben, sind wir weiter in Richtung Norden gefahren. Es hat einige Kilometer gedauert, bis wir in Port Macquire angekommen sind. Einem Ort, welcher von sehr vielen clip_image006Leuten empfohlen wird. Bevor wir hineinfahren konnten, mussten wir erst den Wagen auftanken und dann ging es direkt an den Strand. Leider war es mittlerweile ein wenig bewölkt und sehr windig geworden. Am Pazifik merkt man dies natürlich sofort – wir hatten das Gefühl, wir wären in Deutschland, so kalt war es (ok, fast).

Da wir nicht festfrieren wollten und uns das Hungergefühl mal wieder ein wenig plagte, sind wir weiter gefahren. Auf dem Weg zum Strand ist mir ein Schild aufgefallen, welches das Shopping Center ausgeschildert hat. Wir sind in diese Richtung gefahren und haben es auch nach kurzer Zeit gefunden. Was mir hier bereits zum zweiten Mal aufgefallen ist, ich jetzt aber erst so richtig wahrgenommen habe, ist: das Shopping Center ist keine „Mall“ im Sinne eines clip_image008riesigen Komplexes mit ca. 1.276 Geschäften, sondern das, was wir in Deutschland als Innenstadt bezeichnen würden. Aber dies war eine sehr kleine und süße Innenstadt, geprägt von Real Estate Geschäften (also Immobilien Maklern). Ich glaube, es war einfacher, dort ein Haus zu kaufen, als etwas zu essen zu finden (vorausgesetzt, man hat das entsprechende Kleingeld). Dennoch war ich von den Preisen von den Häusern sehr begeistert. Ein schönes großes Haus in guter Lage kostet „nur“ 368.000 $, was ja nur 220.000 € sind. Dafür bekommt man in München in der entsprechenden Lage nicht einmal eine Eigentumswohnung.

Auf einer kleinen Ecke haben wir dann einen Dönerladen gefunden, in welchem wir Rast gemacht haben. Nicht, dass dieser schlecht geschmeckt hat oder so, aber ich Lobe mir den Deutschen Döner. Dort weiß man, was man bekommt und muss sich die Zutaten nicht erst noch selbst zusammen stellen.

clip_image010Diese Art von Produkt hat uns mehr oder weniger an einen Wrap erinnert, bzw. an eine Zusammenstellung eines Sandwichs bei Subway. Ich dachte mir, dass ich mit der Wahl meiner Sauce mal ein wenig experimentiere und habe die „Sweet-Chilli“ Sauce gewählt. Auch dies hat erstaunlicher Weise sehr lecker geschmeckt. Und obwohl das Ding sehr klein aussah, nach ¾ war ich voll. Auch Sabrina erging es so und sie hat aufgegeben.

Als wir satt waren, sind wir auf die Suche nach einem ATM gegangen, also einem Geldautomaten, da uns aufgefallen ist, das wir so gut wie kein Bargeld mehr hatten. Dabei haben wir eine Straße gefunden, die mehr oder weniger ausschließlich von Banken und ATMs geprägt war. Wir haben dann die National Bank ausgesucht, in der Hoffnung, dass die Deutsche Bank hiermit kooperiert. Dann sind wir noch an einem Fuji-Geschäft vorbeigekommen (und auch rein gegangen). Ich wollte mir eine Sonnenblende für die Kamera kaufen, kannte aber das exakte Wort nicht (in Englisch). Also habe ich dem netten Verkäufer dies erklärt und nachdem er es endlich verstanden hat, meinte er, dass es erst bestellt werden müsste. Aber wir könnten ja mal in Coffs Harbour in dem Geschäft nachfragen, das ist wesentlich größer und die haben das bestimmt auf Lager. Dann hat er mich noch darauf hingewiesen, dass ich bei der Kamera Fuji OEM Material benötigen würde und fügte im Spaß hinzu, dass ich dem nächsten Verkäufer einfach sagen solle, ich suche eine „Lens Hood“, dass würde es einfacher machen.

clip_image012Nach dieser Aufklärung haben wir uns in der Tat wieder auf den Weg gemacht. Da Coffs Harbour direkt auf dem Weg lag, sollte dies auch unser nächstes Ziel sein. Da Sabrina gefahren ist, habe ich mich ein wenig mit der Landkarte beschäftigt und einen netten Abstecher ausgemacht, und zwar eine Route über einen „Stewards Point“ und einem „Scotts Head“. Dies waren auch nur einige wenige Kilometer Umweg.

clip_image014An der Abzweigung angekommen, sind wir zuerst zu Stewards Point gefahren. Was soll ich sagen, der Ort hat mich mal gar nicht angesprochen und war meines Erachtens der totale Reinfall. Wir sind an irgend einer kleinen „Bucht“ angekommen, konnten das Meer nicht wirklich sehen, dafür aber einen Camping-Platz, der mir ein wenig dreckig vorkam. Dann war da noch so etwas wie ein Kinder-Spiel-Plätzchen, die Geräte in einem Himmelblau angemalt. Das konnte man zum Glück noch erkennen, denn die meiste Farbe war schon abgeblättert und darunter war nur noch Rost zu erkennen. Also, irgendwie das komplette Gegenteil von Hawks Nest. Also haben wir nicht lange gefackelt und sind direkt weiter gefahren zu Scotts Head, in der Hoffnung, dort nicht noch einmal so einen „Reinfall“ zu erleben. Aber was will man erwarten, Stewards Point war auch in keinem Reiseführer aufgeführt und ich habe ihn nur einmal so ausgesucht, da er auf der Karte gut gelegen schien.

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Scotts Head lag keine 15 Kilometer entfernt. Und ich muss sagen, dieser Ort hat alles wieder rausgeholt und den Abstecher lohnenswert gemacht. Wir sind einige Hügel hinaufgefahren, bis wir die Ortschaft erreichten. Diese lag relativ hoch. Auf einer Kuppe hatte man einen sehr schönen Blick auf die weitläufige Küste.

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Dort sind wir dann auch hinunter gewandert und haben den Surfern ein wenig zugeschaut. Hier waren die Wellen schon ein wenig höher und die Surfer anscheinend auch erfahrener. Es hat Spaß gemacht, ihnen zu zuschauen. Danach sind wir einen kleinen Felsen rauf geklettert, um einen bessern Überblick auf die Bucht zu erlangen. Traumhaft!

Leider hat das Wetter nicht wirklich mitgespielt und es fing an zu regnen. Das hat uns dann aber auch nicht davon abgehalten, bis an das Ende des Felsen durch das Gebüsch zu gehen. Dort haben wir noch ein kleines Foto-Shooting veranstaltet. Gut, dass keiner von uns vom Felsen runter geknallt ist!

clip_image020Danach sind wir aber recht schnell weiter gefahren in Richtung Coffs Harbour. Die Fahrt war unspektakulär, ging aber sehr schnell vorüber. Wir sind kurz gestoppt, um in einem Woolworths einzukaufen. Beim Bezahlen sagte uns die Verkäuferin noch so etwas wie „Merry Christmas“, woraufhin wir sie nur arg verdutzt angeschaut haben und „Yeah, yeah, you … as well“ stottern konnten. Was die wohl von uns gedacht hat?!? Aber irgendwie ist Weihnachten so weit weg – es sind halt 25-30 Grad draußen…

Die Weiterfahrt nach Norden war ein wenig anstrengend, da es dunkel wurde, geregnet hat und wir keinen großen Highway fahren konnten – nur den Pacific Coast Highway, welcher auf diesem Streckenabschnitt aus einer einspurigen Straße bestand, welche ab und zu mal eine Überholspur dazu bekam. Wir haben uns vorgenommen, so weit wie möglich zu fahren und sind irgendwann schließlich in Ballina gelandet, ca. 50 km vor Surfer’s Paradise. Als wir in den Ort rein gefahren sind, waren auf jeder Straßenseite ca. 10 Motels, von welchen wir uns ein privat betriebenes mit einem komischen Namen ausgesucht haben.

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