Der Weg von Mission Beach nach Cairns

clip_image002Als wir an diesem Morgen (wieder mal) um 7.15h aufgewacht sind und aus dem Fenster geschaut haben, war unser erster Gedanke, dass wir mitten im Urwald gelandet sind. Nach einer kurzen Erkundungstour mussten wir jedoch feststellen, dass dies der Garten des Hotels ist, mit einem Salzwasser-Pool und entsprechenden grünen Pflanzen.

Als ich ausgecheckt habe, wollte ich vom Mann hinter dem Tresen wissen, wo genau denn der schöne Strand sei, von dem alle sprechen. Ich habe versucht, dies ein wenig ironisch rüber zu bringen, da es draußen sau heiß war (um 10h morgens), es in Strömen regnete und ich nicht gedacht habe, dass es in den nächsten 100 Tagen an diesem Ort wieder so etwas wie Sonne geben wird. Er meinte nur sehr nüchtern, dass der Strand 80 Meter hinter dem Hotel sei, ich solle einfach diesen kleinen Weg gehen.

Wir haben uns dann dazu entschieden, den Weg mit dem Auto zu fahren, welches klimatisiert war und es, wie schon gesagt, in Strömen regnete. Es war wirklich unerträglich, diese Schwüle dort. Wie eine Wand, gegen die man rennt, wenn man aus einem mäßig klimatisierten Raum kommt. Wir sind dann ein wenig weiter gefahren (bis zur übernächsten Kreuzung) und sind dann erst in Richtung Strand abgebogen. Als wir ca. 5 Minuten später aus dem Auto raus sind, hat es plötzlich aufgehört zu regnen. Unglaublich!

clip_image004

Also sind wir an den Strand und haben uns hiervon begeistern lassen. Ein traumhaft schöner Strand lag vor uns, mitten in den Tropen. Wir haben einen netten Herren (Brite oder so) getroffen, der fast perfekt Deutsch sprach, denn er war zwei Jahre in Gütersloh stationiert (er hat auch das Foto aufgenommen).

clip_image006Danach sind wir weiter in ein „Wet Tropics Information Center“. Am meisten beeindruckt haben mich diese kleinen Stinger, die dort ausgestellt waren. Diese kleinen Quallen sind ca. 1-2 cm groß (also wesentlich kleiner als hier im Foto dargestellt) und haben jeweils vier Tentakeln am Körper hängen. Also ist es höchstwahrscheinlich, dass man diese kleinen Dinger in einem Ozean mit was weiß ich wie viel Kubikmeter Wasser, einfach so übersieht. Weiterhin hat uns die Rangerin darauf hingewiesen, dass an den Stränden hier zwar Stinger-Netze aufgestellt sein, diese Art von Quallen durch die Netzte aber ohne weiteres durchkommen. Das interessante bei diesen kleinen Stinger ist nun, dass sie einem nicht einfach nur einen sehr schmerzhaften Stich versetzen – nein, es ist sogar höchstwahrscheinlich, dass man dabei drauf geht, wenn man gestochen wird! (Das Foto habe ich mit Makro aufgenommen, deswegen wirken die so groß – und da sie sich bewegt haben, sind sie leicht verschwommen.)

clip_image008Die gute Dame im Information Center hat uns dann noch ein paar gute Tipps gegeben, wo wir denn hin fahren könnten, auf unserem Weg nach Cairns. Ihre Empfehlung war, Pantorellas Castel in keinem Fall auszulassen. Wenn uns das nicht gefallen sollte, dann bekommen wir sogar unser Geld zurück. Diese Idee gefiel uns und wir haben uns direkt auf den von ihr beschriebenen Weg gemacht. Dabei sind wir noch eine Scenic Route gefahren, entlang an der Küste rund um Mission Beach. Da waren echt in paar schöne Stellen dabei, wo man einfach nur „relaxen“ konnte (wenn man nicht 10 Minuten zuvor von 1-2 cm großen, tödlichen Quallen gehört hätte)…

Ein wenig später sind wir dann bei Pantorella’s Castel angekommen. Der Empfang war schon sehr herzlich – von einem Angestellten, der uns einen Parkplatz gezeigt hat, meinte, wir müssen uns nicht beeilen und sollen relaxen, dass die Leute normalerweise 2-3 Stunden hier verbringen und mit einem Lächeln auf den Lippen wieder raus kommen – und wenn sie das nicht sollten, dann bekämen sie ihr Geld zurück. Cool, was? Also sind war da rein und haben uns direkt einer Tour angeschlossen, die rund um das Schloss (oder was davon übrig geblieben ist), den Ball-Room, das Grundstück und den Regenwald führte.

Das Mädel, welche die Führung gemacht hat, war wirklich super nett. Sie kam vom Lande, also vom Ort nebenan und kannte sich wirklich mit allem aus, was es so zu sehen gab und hat auch keine Frage der Teilnehmer ausgelassen.

clip_image010

Zuerst sind wir also zu dem Castel. Es ist uralt – also in den 1930ern gebaut, danach durch den beiliegenden Fluss überschwemmt und daraufhin verlassen worden, ist es kurze Zeit später arg verrottet. Irgendwann in den 1990ern wurde es dann von einer australischen Familie aufgekauft, die sich in dieses Grundstück verliebt haben. Danach haben sie es komplett restauriert und nun eine Art Museum darauf errichtet, um die Restauration zu finanzieren.

clip_image012

Ein wenig weiter in der Tour gab es dann noch einen Wasserfall zu sehen. Das besondere hierbei ist, dass Pantorella als erster in FNQ (Far North Queensland) es geschafft hat, eine Turbine zu erreichten, um durch die Wasserkraft Elektrizität zu gewinnen. Das Erstaunliche, was ich erfahren habe war, dass – entgegen meiner Annahmen – kleinerlei tödliche Tiere in diesem Wasser geschwommen sind – keine Stinger, keien Box Jellyfish, keine Krokodile und auch keine Alligatoren… Ich war kurz davor, in den Teich zu springen – aber dafür war er mir doch ein wenig zu trübe…

Im Anschluss an die Tour haben wir noch ein wenig gewartet, auf die nächste Guided Tour, die „Bush Tucker Tour“. Ich habe mir hier eigentlich vorgestellt, dass wir durch den Urwald geführt werden und uns jemand erklärt, was das alles für Pflanzen sind, welche Tiere hier zu Hause sind etc.

clip_image014Entgegen unserer Erwartungen war dies jedoch eine Führung von einer Aborigenee, die uns erklärt hat, welche Arten von Früchten auf den Bäumen wachsen und wie diese zu essen sind. Danach hat sie uns noch erklärt, wie die Aborigenees ihre Häuser bauen und welche Arten von Laub dazu geeignet sind und welche weniger. Der Vorteil war, dass wir nur zu zweit diese Tour bekommen haben, da sonst anscheinend niemand daran interessiert war. Somit konnten wir die angesetzten 45 Minuten auf ganze 20 beschränken und hatten darüber hinaus noch Zeit, uns über die fünf Aborigenees Tribes (Stämme) zu unterhalten, die das Land beherrschen.

clip_image016Interessant waren auch ihre Ausführungen zu meiner Frage, ob es auch eher feindliche bzw. nicht friedfertige Stämme gebe, die Menschen anreifen würden. Ich habe ihr erklärt, dass ich verschiedene Berichte hierüber gelesen habe. Sie meinte nur, dass die Stämme an der Küste eigentlich alle sehr friedlich seinen, bei den Stämmen im Outback würde sie dafür jedoch nicht garantieren wollen. Da käme ein Angriff manchmal schon vor. Nicht immer, aber durchaus schon mal. „You know, as people are… (unpredictable)“

clip_image018Dann hat sie mehr oder weniger darauf gedrängt, dass wir an einer Tanzvorführung von ihrem Stamm teilnehmen sollen. Erst dachte ich mir, dass sie uns nicht so einen „Schei..“ empfehlen solle – ich habe ihren Stamm doch vor 30 Minuten am Information Center gesehen, eine Cola kaufen und Marlboro rauchen. Die waren zwar irgendwie angemalt, aber der Rest – alles Schau oder so.

clip_image020Als wir dann aber bei der Schau waren, fand ich es mal echt beeindruckend. Sie haben uns drei Tänze gezeigt, die irgendwelche Dämonen verscheuchen sollten oder so – nicht schlecht sage ich da. Zum Schluss durfte ich mich dann sogar noch mit der Truppe von Tänzern fotografieren lassen. Dabei war ich der Warrior (also der Jäger), der gerade ein Wallaby erlegt hat (oder so). Aber echt nett die Truppe! Sie sprachen perfektes Englisch, waren well-educated und wollten uns nicht essen, cool was J

clip_image022Danach sind wir weiter ins Landesinnere gefahren, in Richtung Johnstone, um eine Crocodile Farm zu besichtigen. Leider haben wir dank der sehr guten Beschilderung in Australien (das war jetzt pure Ironie) diesen Ort nicht gefunden und haben kurzer Hand entschieden, weiter zum Lake Echem zu fahren, um hier einmal kurz zu stoppen. Der See ist ein Süßwasser See, der durch einen Vulkan entstanden ist. Der See war sehr schön – leider war ich ein wenig zu platt, um darin schwimmen zu gehen. Dafür war es auch ein wenig zu schwül.

clip_image024Unser nächstes Ziel war dann das nahe gelegene Yungaburra, welches uns von einem Travel-Agent in Airlie empfohlen wurde. Dies sei ein Heritage-Listed Örtchen, welches super schön sein sollte. Auch mein Lonely Planet hat dies bestätigt. Er hat noch eine Empfehlung für ein Suisse-Italian-Restaurant ausgesprochen, welches wir aufsuchen wollten. Leider ist uns vor Ort aufgefallen, dass dieses von 15.00h bis 17.30h geschlossen hatte. Leider war es gerade 15.55h und wir hatten nicht wirklich Lust, noch eineinhalb Stunden hier zu verbringen, denn der Ort war wirklich ziemlich klein und irgendwie schienen die Bürgersteige hochgeklappt zu sein. Siesta oder so…

clip_image026Also sind wir weiter gefahren, zum nächsten See der Crater Lakes – Lake Barrine. Dieser See war ein wenig größer als der letzte. Er ist nach dem selben Muster entstanden. Ein Vulkanausbruch hat einen Krater erzeugt, danach ist das Loch wieder verschlossen und das Grundwasser wurde im Kraterloch aufgefangen – Lake Barrine ist entstanden. Dieser lag ein wenig näher an der Straße, welche sich direkt durch die Kraterausprägungen erstreckte.

Nach einem kleinen Stopp hier und der Entscheidung, doch keine Bootstour über den See zu machen, sind wir dann auch schon weiter gefahren, in Richtung Cairns – welches nur noch ca. 60 Kilometer entfernt lag.

Der Weg war jedoch ein wenig länger als gedacht, da er uns direkt durch die Tropen führte. Wir sind im Laufe unserer Anfahrt zum See auch auf ca. 1.700 Höhenmeter gefahren, welche wir in den nächsten 30 Kilometern wieder runter mussten. Das hatte natürlich auch den Vorteil, dass sich uns einige schöne Blicke über den Urwald erstreckten.

clip_image028

Nachdem wir dann die erste 30 Kilometer hinter uns gebracht haben, dauerte es nicht mehr lange und wir waren in Cairns. Dort mussten wir eigentlich nur noch in unser Hotel, dem Crocodile Club Hides, einchecken.

Dieses haben wir mehr oder weniger auch auf Anhieb gefunden, haben das Auto komplett leer geräumt und sind dann auf unser üppiges Zimmer gegangen. Zu Abend haben wir in dem kleinen Irischen Pub nebenan gegessen, da wir hierfür einen 8 $ Off Voucher bekommen haben (somit mussten wir 8 $ weniger zahlen).

Nach dem Essen sind wir noch an die Esplanade und haben uns nach Schnorchel-Trips erkundigt. Hier haben wir auch einige Anbieter gefunden, uns für „Tusa Dive“ entscheiden und für den 1.1.2005 einen Trip gebucht (ab 7.30h – schei..e).

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.