Brisbane und ein Koala Park

Der Tag hat bereits sehr früh angefangen, da wir am Vorabend ja schon zeitig ins Bett sind. Nachdem wir unsere Sachen neu sortiert haben, diese in die Koffer gepackt und uns frisch gemacht haben, sind wir aus dem Hotel ausgecheckt und haben den Concierge nach den versprochenen Informationen gelöchert. Leider war dieser nicht so gesprächig und auch nicht so kompetent, wie der letzte und hat uns nur Mist erzählt. Zumindest hat er ein Telefonat mit einer Firma hergestellt, die Ausflüge zur Fraser Island organisiert hat. Hier haben wir erfahren, dass wir auch am 24. und auch am 25. auf die Insel können, um diese zu besichtigen. Mehr Informationen haben wir aus ihm aber auch nicht heraus bekommen, also entschlossen wir uns dazu, die Veranstalter direkt anzurufen.

Nachdem wir alles Sachen im Auto verstaut und uns ausreichend mit Sonnencreme eingeschmiert haben, sind wir in Richtung Stadt gegangen. Erstes Ziel war der Food-Court, wo es ein Frühstücks-Sandwich gab. Dabei haben wir noch einmal über Fraser Island nachgedacht und uns ist klar geworden, dass wir irgendwen konsultieren mussten, der sich damit auskennt – ein Reisebüro. Der Lonely Plant hat nur wenige ausgespuckt, die auch sehr weit entfernt lagen. Da fiel uns der Tipp von den beiden Mädels vom Vortag ein. Dieses Büro lag gar nicht so weit entfernt. Also sind wir dahin und wollten uns Empfehlungen abholen.

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Ich war doch arg skeptisch, als wir vor einem Internet Cafe standen, welches sich als Reisebüro ausgegeben hat. Trotzdem sind wir rein, und die Agentin (Travel Agent = Reisekauffrau) kam bereits nach wenigen Minuten auf uns zu. Nachdem wir ein wenig erzählt haben, was wir so vor haben, meinte sie, wir sollten ihr unsere „Story“ erzählen – was wir bereits gemacht und noch so vor haben… Daraufhin haben wir ihr unsere Geschichte (in Australien) erzählt und sie hat alles auf einem Kalender mitgeschrieben.

Im Prinzip hat sie einen sehr guten Job gemacht, denn sie hat uns einen Zwei-Tages-Trip nach Fraser Island verkauft und zusätzlich noch eine Katamaran-Tour (zwei Tage, auf drei aufgeteilt) um die Whitsunday Islands. Für die Unterkünfte hat sie natürlich auch gesorgt. Alles in allem hat uns das Vergnügen direkt 218 $ gekostet, vor Ort müssen wir dann jeweils noch einmal 400 $ (zusammen) zahlen.

Danach sind wir erst einmal in den Botanischen Garten gegangen, um unsere Freude miteinander zu teilen. Ich fand es echt cool, dass wir in das Reisebüro gegangen sind und dann die beiden Dinger fest gemacht haben. So müssen wir uns keine Gedanken mehr über irgendwelche Touren etc. machen. Die nächsten Tage waren geplant und wir haben noch genug Puffer bis Cairns. Toll!

clip_image004Und nun sind wir im Botanischen Garten angekommen und sehen uns den Brisbane River an. Dieser umschließt die Stadt, bzw. den CBD (Central Business District), also die Innenstadt U-förmig. Unser Ziel war die Goodwill-Bridge, welche nördlich von der Victoria-Brigde den Fluss kreuzte. Dies ist im übrigen die einzige Brücke, an die ich mich erinnern kann, die einen Fluss nicht gerade, sondern mit einem Knick überquert. Echt interessant.

Man beachte auch die Architektur dieser Brücke. Sehr innovativ und interessant. In der Mitte war eine Art Schatten-Spender angebracht, die in den 300 Sonnentagen, die Brisbane zu bieten hat, Schatten spenden sollte.

Die Brücke führte uns direkt nach South Bank, dort wo wir gestern bereits gewesen sind. Nur ist es heute hell und wir sehen, wo wir her gehen. Wir haben auch festgestellt, dass zur Tageszeit keine Leinwand aufgebaut ist, wo ca. 500 Leute vor sitzen. Ist vermutlich viel zu heiß und auch zu hell für ein LCD-Display J. Dafür war nun eine riesige Rasenfläche zu sehen, wo sich einige lebensmüde – Entschuldigung – mutige Menschen in die pralle Mittagssonne gelegt haben.

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Mitten an der South Bank haben wir dann festgestellt, dass direkt neben der Fluss-Promenade eine Art Schwimmbad ist, am einen Rand mit einer Mauer abgeschottet, am anderen Rand mit Sand aufgeschüttet. Echt interessant. 1000 kleine, 4-6 jährige Terroristen (Ingos Umschreibung für schreiende und laute Kinder) taten dort ihr Unwesen. Die Eltern haben versucht, sie im Schach zu halten, sind dabei aber kläglich gefehlt. Ich denke, auch nur das ist der Grund dafür gewesen, warum wir dieses Schwimmbad überhaupt gesehen haben – dieses plärrende Geschrei!

clip_image008Die glühende Sonne hat mir dann noch den Rest gegeben und ich war für die nächsten Stunden mit Kopfschmerzen geplagt. Kopfschmerz-Tabletten gab es erst im Auto, aber ich benötigte sofort Hilfe. Ein frisch gepresster Apfelsaft hat mich erst einmal wieder aufgepeppelt. Auf dem Weg zum Einkaufsladen in der Innenstadt sind wir wieder über die Victoria-Brücke gegangen und haben die Stadt von der Ferne betrachtet.

Im Woolworths von Brisbane war unten ein Bäcker integriert. Der hat verdammt leckeres Brot verkauft. Wir haben erst einmal einen Laib mitgenommen – und es bis heute noch nicht bereut! Es war sehr lecker, absolut frisch und nicht ganz so weich, wie die anderen. Danach sind wir zum Auto zurück, haben uns gestärkt und auf den Weg zum nächsten Ziel, dem Lone Pine Koala Sanctuary, ausgemacht.

Als wir endlich, nach einer erschwerlichen Fahrt (die versprochene Beschilderung fehlte, war zu klein oder wir haben sie einfach nicht sehen wollen), im Park angekommen sind, haben wir ein Schild gesehen, dass der Park nur bis 16h geöffnet hat, und es war gerade halb vier. Unsere Reiseführer sagten jedoch, dass dieser bis 17h auf hat – und die Reiseführer hatten Recht, zum Glück! Sonst hätten sich die 30 $ Eintritt (zusammen) nicht gelohnt.

clip_image010Im Park waren nicht nur Koalas zusehen, darüber hinaus noch Kängurus, Süßwasserkrokodile (ganz kleine), Wombards, Lorikeets (kleine Vögel), Geckos, Emus und Truthähne. Zuerst haben wir uns die kleinen Koalas angesehen und waren begeistert von deren Trägheit. Die saßen alle in Bäumen und haben sich ausgeruht. Irgendwie heißt es ja, dass so manch ein Koala in seinem ganzen Leben (das sind so ca. 12-14 Jahre) nur einen Baum kennen lernt. Die schlafen irgendwie 22-23 Stunden am Tag, den Rest des Tages putzen sie sich oder fressen. Super Leben – besser als das von Katzen! Der Koala auf dem Bild putzt sich übrigens gerade – erkennbar an seinem sich schnell bewegenden linken Fuß!

clip_image012Danach sind wir weiter und haben uns die Kängurus angeschaut. Die liefen bzw. hüpften (wenn sie dann mal Lust verspürten) in einem freien Gehege herum. Wir sind da also rein und konnten Horden von kleinen Kängurus bestaunen, die da rum gelegen sind und haben die Schattenplätze genossen haben. Wir haben schon die Hypothese aufgestellt, dass die Ranger in diesem Park die Gene der Kängurus mit denen eines Koalas ausgetauscht oder gekreuzt haben. So faul, wie die da rum gelegen haben. Wir konnten sogar dort hin gehen und die streicheln.

Weiter im Gehege haben wir gelernt, dass die großen Roten Kängurus bis zu zwei Meter groß werden können. Das ist mal eine Information. Wenn wir demnächst beim Ayers Rock sein werden, dann kann ich mich an dieses Schild noch einmal erinnern!

clip_image014Als nächsten kamen dann die Wombats. Ich hatte bis dato noch keine Ahnung, wie die aussahen oder wie groß die sind. Meiner Vorstellung nach waren das etwas größere Ratten – ähnlich wie die, welcher wir gestern Abend auf der Victoria-Brücke gesehen haben, die um ihr Leben gekämpft hat zwischen den ganzen Menschen, Autos und Bussen. Ein Wombat ist jedoch ein wenig größer als eine Ratte (zumindest hoffe ich, dass es nicht solch große Ratten gibt). Solch ein Tier hat fast die Ausmaße eines kleinen Schweinchens. Nicht schlecht, nun weiß ich auch, wofür die ganzen Schilder an der Straße stehen – wenn man so einen Wombat erwischt, dann ist das bestimmt nicht so gesund für den Lack (und auch nicht für das Tier).

clip_image016Auf dem Weg zu den Vögeln war noch einmal ein Gehege mit Koalas. Erst dachten wir, das ist noch einmal ein Wombat-Bereich, denn ein Tier grunste sehr laut, ähnlich wie ein Schwein(chen). Ich habe einen Ranger gefragt und sie meinte, dass wäre das Männchen, welches gerade sein Revier markiert und keine anderen an sich heran bzw. auf seinen Baum lässt. Ein sehr interessantes Geräusch, sage ich da nur! Kein Schwein, sondern ein Koala macht in Australien solche Geräusche. Allerdings hat das die anderen beiden Koalas im Baum neben an eher weniger beeindruckt. Die haben sich einfach nur pennen gelegt und waren durch nichts aus der Ruhe zu bringen. So ein Leben müsste man haben!

clip_image018Danach ging es weiter zu den Lorikeets. Kleine Arten von Papageien, die frei in diesem Park lebten – ohne Gehege oder so, ohne Gitter und ohne Netz. Das fanden wir sehr schön, da uns dies gezeigt hat, dass die Tiere dort gerne leben. Abgesehen von kleineren Streitereien untereinander sowie einem gehörigen Respekt vor den Truthähnen hatten sie nichts zu befürchten. Sie lebten in den Bäumen, hatten einen Käfig, in welchen sie fliehen konnten und genügend Futter (wenn es dann nicht von den Truthähnen weg gefressen wurde).

Die Vögel waren unsere letzte geplante Station im Park und auch unsere tatsächlich letzte. Denn es war schon kurz vor fünf und ein netter Park-Ranger hat uns auch schon darauf hin gewiesen. Also sind wir zurück zum Auto und haben uns auf den Weg nach Noosa gemacht.

Die Weiterfahrt war sehr kurz – es waren irgendwie nur 170 Kilometer – das meiste davon sogar Highway. Keine zwei Stunden später waren wir auch schon in diesem kleinen – exklusiven – Ort an der Ost-Küste Australiens. Eigentlich wollten wir nach Noosa Heads, der Flußmündung des Noosa-Rivers und der Platz, wo viel los sein sollte. Allerdings haben wir es verpeilt, dort anzukommen. Wir hatten zwar eine detaillierte Karte von dem Ort – aber das und ein Kompass helfen nicht wirklich weiter, wenn man nicht weiß, wie man in die Stadt hineingefahren ist und wo man sich genau befindet.

Als wir dann durch einen Ort kamen (später haben wir herausgefunden, dass es Noosaville war), haben wir einige Restaurants entdeckt. Wir haben uns dazu entschlossen, hier zu bleiben, denn alles wirkte sehr idyllisch. Nach dem nächsten Kreisverkehr haben wir auch promt ein Motel gefunden. Das Palm Tree Motel wurde sogar vom Lonely Planet vorgeschlagen – also haben wir relativ schnell ein Zimmer gemietet und es uns gemütlich gemacht.

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Dann sind wir noch schnell was essen gegangen. Für Sabrina gab es nur eine kleine Portion Pommes, für mich frischen Salomon (Seelaachs). Wie sich herausstellte, war Sabrinas Portion vier mal so groß wie meine, jedoch drei mal so günstig. Was ist falsch?!?

Danach sind wir noch in eine kleine Strand-Bar – jedoch war die Bedienung nicht in der Lage, uns eine Karte oder so zu bringen. Als sie das sechste Mal an uns vorbei gelaufen ist, habe ich laut „Hello, how are you?“ geschrieen. Darauf hin hat sie dann reagiert und meinte, ob wir auch was esse möchten. Als wir dies verneinten, verwies sie uns auf die Bar, wo wir doch was zu trinken holen müssten. Das war uns dann zu blöd (den Tipp hätte sie uns auch vor einer Viertelstunde geben können) und wir sind zurück ins Motel, wo es dann für mich ein VB gab, für Sabrina eine Portion „Outback Jack“ im Fernsehen (das ist eine Art Extreme-Bachelor). Und das solls gewesen sein, für diesen Tag.

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