Ios im Schellformat
6.00 Uhr. Der Wecker klingelt. Heute wollen wir früh los. Mal sehn, ob’s klappt. Gegen 6.40 Uhr hab ich Gewissheit: „Nein“. Erst fünf Minuten später sitzen wir alle oben beim Frühstück. Ich versteh’s nicht… Da ich schon durch bin mit dem Frühstück, hab ich so wenigstens Zeit für Fotos. Also: Kamera in die Hand und ab „nach Downtown“.
Ios soll ja DIE Party-Hochburg sein. Irgendwie ist hier aber eher der Hund begraben. Gestern Abend wurden die Bürgersteige bereits um halb zwölf hochgeklappt. Und auch heute Morgen sieht die Welt nicht anders aus. Einige Fischer kommen rein. Andere angeln im Hafenbecken.
Die Sonne kommt gerad über den Hügel hinter dem Örtchen und färbt den Hafen in einem warmen gelb. Das Wasser ist spiegelglatt. Die Segelboote reflektieren und wirken doppelt so hoch. Sehr idyllisch. Von Party allerdings keine Spur.
Auf dem Rückweg laufe ich noch schnell den Berg zur weißen Kirche hoch. Die ziert die Hafeneinfahrt in ca. 50 m Höhe. Das weiß wirkt kühl und elegant. Von dort oben habe ich einen schönen Blick über die ganze Bucht, den Hafen und das Örtchen. Für mich steht fest: keine Partyhochburg – eher ein kleines, verschlafendes Fischerörtchen. Aber wer weiß, wie es hier zur Hochsaison ist.
Jetzt ist es 8.00 Uhr. Wir laufen aus. Am Anker hängt zwar noch der Schlamm vom halben Hafenbecken. Aber auch das bekommen wir dank Bootshaken in den Griff. Direkt hinter der Bucht setzen wir einen neuen Kurs: 145 Grad. Geradeaus zur Vulkaninsel Thira (auch bekannt unter Santorin).