Relaxing in Downtown
Die zwei Stunden Zeitverschiebung zollen heute morgen um Punkt 5.03h ihren Tribut. Wir sind hellwach. Wir schaffen es aber noch einmal, uns bis ca. 7h hin und her zu wälzen, bis endlich das Frühstück beginnt. Davon sind wir recht positiv überrascht. Nicht dieses international bekannte (ober besser berüchtigte) „Continental Breakfast“. Sondern leckeres Brot, Tee, Früchte, Lachs :-), Ei, american-style Pancakes, etc. Alles ziemlich lecker. Nur das mit dem Kaffee, das müsste man der Küche noch einmal erklären. Mir ist schlicht unverständlich, wie man mit Wasser und Kaffee-Pulver diesen eigentlichen Genuss sooooo versauen kann…
Beim Frühstück (wir sitzen am Fenster mit Blick auf die Straßen) sehen wir sehr viele hübsche, sportliche Menschen. Viele mit einer Startnummer. Kurze Nachforschungen ergeben, dass heute Reykjavik Marathon ist, mit den Disziplinen 3km, 10km, Halb-Marathon und Marathon. Irgendwie werden wir gerade neidisch und würden gerne mitlaufen. Leider ist die Anmeldefrist schon abgelaufen.
Also gehen wir ein wenig spazieren und als aller erstes auf die Kirche mit dem Namen, den wir nicht kennen. Bzw. dann doch erlesen – es ist die Hallgrímskirkja. Von dort oben haben wir einen genialen Blick über die Stadt. All die buten Häuser und Dächer. Es ist leicht sonnig und die Wolken hängen anfangs noch in den Bergen. Beim Abstieg sehen wir allerdings, dass sich die Wolkendecke mehr und mehr löst. Jetzt wird es richtig sonnig – und warm.
Wir laufen die Straße runter – diese eine, die mit dem komischen Namen, die man nicht aussprechen kann 🙂 Nach einigen Minuten finden wir den Zieleinlauf vom (Halb-) Marathon. Es sind 2h22 rum und die Läufer kommen ins Ziel. Das macht uns noch mehr neidisch. Auch wenn das Laufen in Köln momentan eher eine Qual, wir wären beide hier sehr gerne mitgelaufen… Also setzen wir uns in die Stadt in ein Kaffee und schauen einfach nur den Menschen zu. Mittlerweile ist die Sonne so warm, dass T-Shirt und hochgekrempelte Hose reichen.
Irgendwann zieht es uns weiter, die Einkaufstraße entlang. Einige Kopfrechenübungen und Kreuzungen später kommen wir an die Küste (bzw. was heißt Shoreline doch gleich). Dort steht ein aus Metall nachgebautes Wickingerschiff-Skelett. Und auch hier gibt es wieder eine Pause. Wir genießen die Sonne und ca. 20 Grad bei absolut frischer Nordsee-Luft.
Wir laufen wieder zurück in Richtung Stadt, an der Hafenmauer entlang bis zur Konzerthalle bzw. dem Konferenz-Zentrum. Sehr interessant ist dort die Cadillac-Ausstellung. In den Motorhauben der polierten Old-Timer spiegelt sich die moderne Architekur der Konzerthalle. Welch schöner Widerspruch. Irgendwie fühlt sich das auch passend für das aktuelle Gefühl zu Island bzw. Reykjavik an. Ich kann es allerdings noch noch so richtig in Worte fassen. Vielleicht klappt das nach nach dem Essen. Mahlzeit!
