Akureyri – die zweitgrößte Stadt Islands

Wieder zurück auf der N1 in Richtung Osten entscheiden wir uns in Varmahlid, der von Dumont empfohlenen Route in Richtung Küste zu folgen. Wir freuen uns über die Küstenstraße und stoppen allerdings nur in Gröf, bei einer der ältesten Kirchen von Island. Sicherlich auch eine der kleinsten – denn ich passe kaum herein. Die Querbalken vom Giebel sind ungefähr in 1.70m Höhe.

Gröf

Unser zweiter, kurzer Stopp ist dann Siglufjördur. Das ist eine alte Fischerstadt, die in den 1960ern mit dem Heringsfang eine Hochzeit hatte. Das war wohl zu vergleichen mit dem Goldrausch. Die zahlreichen verlassenen Gebäude und Ruinen zeugen allerdings davon, dass diese Zeit schon länger vorbei ist. Auf der anderen Seite erinnert mich dieses kleine, verschlafene Örtchen irgendwie an das Zillertal. Rechts und links hohe Berge, in der Mitte der Stadt in Kirchturm mit einem roten Dach. Jetzt fehlen nur noch die Skilifte und der Schnee…

Siglufjördur Kaffi

Weiter geht es nach Olafsfjördur. Nachdem wir vor einigen Tagen auch schon in Olafsvik waren, frage ich mich, wo dieser Olaf denn noch so überall gestrandet ist. Bzw. wie viele Olaf’s es damals wohl gab. Der Ort ist zum Glück mit zwei Tunneln angebunden, so dass wir uns den Weg über die Berge sparen können. Interessanterweise sind diese kleinen Dörfer deutlich größer, als sie auf der Karte durch einen winzigen Punkt eingezeichnet sind. Also verglichen mit den Westfjorden, bei denen ein Punkt in der Landkarte eher drei Häuser sind, kann man hier schon von einer richtigen Stadt sprechen.

Siglufjördur Downtown

Gegen 18h sind wir dann in Akureyri. Die Stadt begrüßt uns mit einigen Kreisverkehren und mit 3-4 Ampeln. Das ist ja eigentlich was völlig normales – eine Ampel in einer Stadt. Für uns allerdings irgendwie ein komischer Anblick, nach 5 Tagen in der Prärie mit unserer Reisschüssel. Für’s Abendessen finden wir eine Hähnchenbraterei. Also eine Art Pommesbude, die sämtliche Sorten Hähnchen anbietet. Ich hab ein „Deja vue“. An irgendwas erinnert mich das hier – diese kalte Luft – die Skandinavier – der Fritten-Geruch – dieses dunkle Wetter… Nach einigen Minuten kommt es mir in den Sinn: mein Projekteinsatz damals bei Siemens in Brande, Dänemark. Dort gab es einen Burgerladen mit gleichem Flair.

Nach dem Essen gilt es nur noch unser Hotel zu finden – das Countryhotel Sveinbjarnargerdi. Das liegt ca. 10-12 km Nördlich von Akureyri. Wir haben hier vier Nächte gebucht. Das soll Entspannung versprechen. Der Schock ist allerdings recht groß, als ich von der N1 abbiege und auf einen Bauernhof zuhalte. Das ist ja mal eine Interpretation von Country-„Hotel“…

Der Schockzustand bessert sich allerdings, als wir in das Zimmer kommen. Ein schönes, geräumiges Zimmer. Wir haben sogar einen kleinen Balkon und schauen von dort aus direkt auf den Fjrod.

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