Die Kvaner Bucht – ein Erlebnis für sich

6.15h – endlich aufstehen. Die Nacht war eine Qual. Es ging kein Lüftchen, dafür zwei Mücken in der Kajüte und Fisch im Magen, der dort anscheinend seine Reinkarnation erlebt hat. Nach 3,5 Stunden Halbschlaf ist der Rest der Crew nen auch „endlich“ wach.

Das vorher gesagte schlechte Wetter bleibt leider auch nicht aus. Regentropfen prasseln aufs Vorschiff. Die Instrumente zeigen eine Windgeschwindigkeit von 20 Knoten (im Hafen). Gut, dass wir ao früh auf sind. Also: Schwimmwesten an, Leinen los und ab über die Kvarner Bucht. Die hat es nämlich in sich – ca. 15 nautische Meilen offenes Meer zum überqueren. D. h. die Welle hat genügend Zeit, sich aufzubauen. Wir sind gespannt, was uns erwarten wird.

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Es kommt auch genau so, wie befürchtet. Nachdem wir nun das Ruhigwasservebiet verlassen, öffnet sich vor uns die Bucht. Wir haben Starkwind (Bora) mit 5-6 Windstärken uns eine See von ca. 6. Also recht hohe Wellen, die uns seitlich entgegen schlagen. Der Wind peitscht uns die Gischt ins Gesicht, der Wind kühlt uns aus. Gepaart mit meiner Müdigkeit der letzten Nacht gibt es nun nur noch einen richtigen Ort für mich – meine Kajüte.

Es knallt – laut. Geschirr scheppert. Ich schrecke auf und Renn in die Küche. Sebi, der sich ebenfalls hingelegt hat, ist bereits dort. Ei. Schaps hat sich geöffnet, den wir nun wieder geschlossen haben. Zum Glück ist nichts kaputt gegangen. Dafür zollen die schnellen Bewegungen unter Deck bei starker Welle nun ihren Tribut. Ich begebe mich sofort ins Cockpit und mir geht’s direkt besser. Sebi muss sich allerdings arg konzentrieren, damit er nicht über Lee geht, um die Fische zu füttern.

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Ich leg mich wieder hin. Sebi auch. Der Schlaf tut gut. Ein großer Dank geht an unseren 1st Officer, den Co-Skipper Franzi und unseren heutigen Rudergänger Michi. Dank den beiden steuern wir souverän in Richtung Pula.

Wir werfen sämtliche Alternativ-Pläne für heute über Bord (interessante Redewendung au einer Yacht) und steuern nicht die „Ich-ernte-mir-mal-meine-Muscheln-selbst“-Bucht an, sondern setzen Kurs auf die Marina von Veruda, direkt gegenüber von Pula.

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