Wie wir in das Parlament gekommen sind
Freitag, 06. Nov. 2009 – Wir sitzen also im Park, umgeben von ca. 3-4 offensichtlichen Dieben und vermutlich 20 weiteren. Was in Maun die Mücken waren, sind hier somit die Diebe. Neben uns auf der Parkbank sitzen zwei Gentleman mit einem sehr gebrochenen Englisch. Der eine trägt einen Anzug ohne Jackett, der andere ein Hemd mit Trainingshose. Beide mit einer Batch um den Hals, auf der steht, dass sie für das Parlament arbeiten. Sie stellen sich nicht mit Namen vor, deswegen nenne ich sie jetzt einfach mal "Simon & Simon".
Auch die beiden bemerken den Schwarm an Dieben und klären uns auf, wie die vorgehen. Anscheinend erregen wir genug Mitleid, so dass sie uns in ein längeres Gespräch verwickeln. Mittlerweile habe ich die Befürchtung, dass die beiden dazu gehören und uns einfach ablenken. Sie erklären uns, dass wir das Parlament auch besichtigen können. Das nehmen wir zum Anlass, uns zu bedanken und auf den Weg zu machen. Irgendwie hat so eine Parlaments-Besichtigung nun auch unser Interesse geweckt. Da eben jenes auch keine 30m von uns entfernt ist und nur ein Zaun uns trennt, beschließen wir, uns auf den Weg zu machen, dort hinein zu kommen.
Leider scheitern wir bereits am ersten Wachposten. Der erklärt uns, dass wir hier nicht weiter kommen und doch lieber den Touristen-Eingang wählen sollten… Wir drehen uns um und sehen "Simon & Simon", die mit ihrem Ausweis wedeln und meinen, wir sollen denen folgen. Sie würden uns den Weg zeigen… "Is klar", denken wir und folgen trotzdem. Als wir dann in kleine Gassen abbiegen, schnalle mich meinen Rucksack fester und ärgere mich, dass ich mein Messer nicht dabei hab. Die Gassen werden enger…
Am ende der einen Gasse sehen wir dann ein großes Gebäude. Viele Business-Menschen komme daraus. Die Simon’s werden sogar von einigen gegrüßt. "Sicherheit", denke ich. "Oder auch falsche Sicherheit", überlege ich mir weiter. Die vielen Menschen beruhigen allerdings. Wir biegen ab, um das große Gebäude herum und hinein. Dabei begrüßt uns ein sehr freundliches Sicherheits-Personal, das uns bittet, unsere Rucksäcke auf ein Röntgengerät zu legen. Anschließend werden unsere Ausweise kontrolliert und wir bekommen einen "Permit", dass wir in das Parlament rein dürfen. "Puhh, Glück gehabt – mal nicht in Menschen getäuscht", denke ich und ärgere mich irgendwie, dass ich mittlerweile grundsätzlich vom Bösen im Menschen ausgehe… Eine weitere Sicherheit-Schleuse überwinden wir noch und dann steht uns der Weg frei zur Eroberung des Parlaments…
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