Es spukt…

Samstag, 31. Okt. 2009 – Ich wache auf und bin erstaunt, dass mir keine Körperteile abgefroren sind! Mein Schlafsack ist super! Die heiße Dusche wärmt zusätzlich noch einmal auf. Und der Kaffee nun in Lüderitz bietet die beste Grundlage für einen genialen Tag. Wir planen unseren weiteren Streckenverlauf und sind uns sicher, dass wir Namibia heute verlassen werden – bzw. bis nah an die Grenze fahren werden. Nur welche? Beide Optionen klingen gut: a) ab in den Süden zum Orange River und bei Noordoewer über die Grenze nach Capetown oder b) über Keetmanshoop und den Köcherbäumen nach Nakusp und weiter nach Mossel Bay. Schaun wir mal…

Im deutschen Tourismus Büro bekommen wir um 10.56 Uhr noch einen Passierschein für eine Führung durch Kolmanskoop, der Geisterstadt. Diese beginnt um 11.00 Uhr – also in 4 Minuten. Bush Baby bringt uns souverän die 13 Kilometer zur Stadt, so dass wir das Vorgeplänkel verpassen und direkt beim Interessanten Teil zur Gruppe hinzustoßen. Zur Deutsch-spachigen Gruppe mit einer echten deutsch-stämmigen "Führerin". Andreas hat vorhin seinen Nachnahmen nicht verraten, hätte aber ganz sicher bei ihr gepunktet…

Kolmanskoop liegt mitten im Diamenten-Sperrgebiet und ist eine alte, damals (bis ca. 1940) voll funktionstüchtige Arbeiter-Stadt. Krankenhaus, Bäcker, Schlachter, Eis-Maschinen, Kühlräume, Schule, Kegelbahn mit Bar… Alles vorhanden. Wir bekommen die ganzen Häuser und die Geschichte der Stadt erklärt, bevor wir uns alleine auf den Weg machen dürfen. Unter keinen Umständen dürfen wir dabei den Zaun überqueren – da ist bereits das Sperrgebbiet, alles wird Video überwacht und es wird schaft geschossen… Ich verkneife mir jegliche Sprüche über's zurück-schießen und merke mir einfach: "nicht klettern, nicht bücken, nicht verstohlen gucken".

Wir starten unsere Tour. Schon beeindruckend, wie man damals so gelebt hat. Und wie gut die Bauten zum Teil noch erhalten sind. Richtig gutes Handwerk!

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