"The roof is on fire"
Dienstag – 20. Okt. 2009 – Wir starten auf eine kurze Wanderung. Es ist ca. 10.30h und jetzt schon ca. 30 Grad. Ich trinke meine erste 1,5l Flasche aus, um Gewicht zu sparen. Eine zweite Falsche ist ja noch im Rucksack – zusammen mit meinem 2kg Objektiv und und und…
Jungle Oat geht voraus und erklärt uns die "Wetlands" – also eine ausgetrocknete Wasser-Landschaft, die bei sehr viel Regen wieder voll laufen kann. Der strahlendblaue Himmel beruhigt mich, ertrinken werden wir also nicht. Gleichzeitig bin ich froh, dass ich meine Regenjacke auf Anraten des Camp-Ground Personals dabei habe. So hat Andreas zumindest etwas, mit dem er mich aufziehen kann!
Nach ca. 30 Minuten Weg kann ich nun Elefanten-Kot von dem von Zebras und Giraffen unterscheiden. Und Andreas hat gefühlte 150 Termiten-Hügel aufgenommen. Gut, dass wir vorgestern bei einem extra ausgestiegen sind und eine Foto-Session gemacht haben! Dennoch interessant, wie hoch diese Termiten ihre "Häuser" bauen können. Auch interessant, wie viele dieser Bauten bereits Besuch von einem Ameisenbär hatten. Überall riesige Löcher.
Mir wird warm, sehr warm. Ich schaue mich um und habe jegliche Orientieru8ng verloren. Ich weiß weder, wo in etwa wir sind, noch wo das Mokoro liegt. Ich schau Jungle Oat an und frage ihn, wie er sich fühlt. Und ob er wieder zurück findet. Er kann mich beruhigen.
Weitere 45 Minuten später biegen wir in einen kleinen Wald ein. Hier ist es wahrscheinlich, dass ich das Wild versteckt. Unter freiem Himmel sei denen zu warm. "OK", denke ich, "nicht nur dem Wild!" Nach wenigen Metern sehen wir einen Büffel-Schädel. Das noch lebende Tier wurde vor ca. 2 Wochen von einer Löwenherde getötet. Ich schaue mich spontan um, sehe zum Glück keine Löwen und will ein Foto machen. Ich meiner Kamera ist zu warm geworden – sie kann nicht mehr auslösen. Zum Glück machen wir 5 Min. später eine Pause. Dabei verrät Jungle Oat, dass er weder was zu essen noch zu trinken dabei hat…
Andreas fragt, ob wir in der Nähe unseres Mokoro sind. Jungle Oat lacht und meint, "75 Minuten weit weg!" Verdammt! Es geht weiter – zu einem Elefanten. Einem toten Elefanten. Highlight auf dem Rückweg ist der Adler, der direkt über uns seine Kreise dreht. Genial für Fotos!
Der Weg führt uns durch freies, offenes Land. Mein Thermometer zeigt 38 Grad. Heißer Wind bläst uns ins Gesicht. Keine Wolken am Himmel. Heftig. Beim weiteren Weg denke ich immer wieder an die Band "Bloodhound Gang" mit dem Lied "The roof, the roof, the roof is on fire! Burn motherf…, burn!"
Irgendwann kommen wir völlig erschöpft am Mokoro an. Jungle Oat trinkt mein letztes Wasser aus. Das reicht ihm nicht, deswegen holt er sich noch einmal was aus dem Okavango. Super! Warum hat er das nicht schon vorher gemacht. Das Wasser werde ich sicher nicht trinken!
- Jungle Oat
- Überleben