Fraser Island – Tag 2

clip_image002Der zweite Tag auf Fraser Island sollte bereits um 6.30h beginnen, da wir um 7.45 mit dem Bus starten wollten. Ab 7.00h gab es Frühstück, also sind wir zeitig aufgestanden und haben uns für den Tag gestärkt. Wir sind noch einmal kurz zurück zur Lodge gegangen, um unsere Sachen zu packen und in einen Container zu stellen, damit dieser gegen Abend mit ans Festland gebracht werden konnte.

clip_image004Anschließend sind wir zurück zum Bus, wo Pete bereits auf uns wartete. Er war gerade im Begriff, einen Schwimmreifen in den Bus zu quetschen, ist dabei aber gescheitert und hat diesen im Resort gelassen. Als wir in den Bus eingestiegen sind, ist uns aufgefallen, dass heute ja ein besonderer Tag ist – Weihnachten. Also haben wir uns allen „Merry Christmas“ gewünscht – was irgend sehr komisch war. Denn jeder im Bus war Nicht-Australier und für alle war es nun mal normal, Weihnachten bei -5 Grad zu feiern, im Schnee etc. Und hier waren es ca. 26 Grad (plus). Somit war niemand in Weihnachtsstimmung und jeder sagte trotzdem „Fröhliche Weihnachten“… Sehr kurios!

clip_image006Kurz darauf sind wir abgefahren. Heutiges Ziel war die Ost-Küste der Insel, die 22 Kilometer von hier in Richtung Osten lag. Dazwischen natürlich sehr viel Berg und noch mehr Sand! Bis zum anderen Ufer haben wir ca. 40 Minuten benötigt. Dann sind wir an der 75 Mile Beach angekommen, einem sehr langen Sandstrand, welcher den Hauptteil der Ostküste ausmachte.

clip_image008Dieser Strand dient im Übrigen zwei Dingen. Zum einen ist dies ein offizieller Highway des Landes Australiens, auf dem ein Speed Limit von 80 Stundenkilometer gilt. Zum anderen ist dieser Strand gleichzeitig Flugzeug-Landeplatz. Echt Wahnsinn! Das erklärt auch die vielen Schilder, die am Straßenrand stehen und irgendwelche Flugobjekte darauf haben. Dass das keine See-Adler sind, haben wir uns wohl schon gedacht!

Danach sind wir die Küste in Richtung Norden gefahren, zum Maheno Schiffswrack. Dies ist ein bereits halb versandetes Wrack, welches dort seit zig Jahren liegt. Es gehörte den Australiern, die es an die Japaner verkauft haben. Als sie es nach Japan überführen wollten, haben sie diesem Schiff die Schrauben ausgebaut und wollten es schleppen. Dann kam jedoch ein Sturm auf und das Abschleppseil ist gerissen. Daraufhin ist das Schiff nach Fraser Island getrieben und gestrandet.

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Hier gab es nicht sehr viel zu sehen, also haben wir auch nur einen kurzen Foto-Stopp gemacht. Danach ging es zu einem weiteren Kurz-Stopp, um die verschiedenen Sandschichten auf der Insel ein wenig genauer zu inspizieren. Hierzu kann ich leider nicht viel sagen, da ich wieder mal so gut wie gar nichts verstanden habe (akustisch)!

Wir sind einen kleinen Weg rein gelaufen, eine Art kleines Tal. Das war nicht so weit vom Strand entfernt, so dass man ohne Probleme auch barfuss laufen konnte, was nicht immer möglich war – falsch – oft sehr mutig war, da der Stand teilweise sehr, sehr heiß war.

clip_image012Hier lag dann mal wieder ein schönes kleines Fleckchen, welches man fotografieren konnte. Wunderschön!

Danach wollten wir weiter in Richtung Norden, zu einer Sanddüne. Auf dem Weg dorthin mussten wir um den Indian Head herum fahren, da dieser weit ins Meer hinaus ragt. Das Problem dabei war jedoch, dass auf der Passage um den Felsen herum arg viel Sand lag – feiner Sand, sehr feiner Sand, um genau zu sein. Hier sind sehr viele 4WD Autos bereits stecken geblieben. Auch unser Bus hatte damit zu kämpfen. Zuerst haben wir es einfach so probiert – mehrfach, aber leider vergeblich. Danach mussten wir Gäste alle hinaus und durften zuschauen. Beim Dritten Versuch hat Pete dann nach Luft aus den Reifen gelassen, damit sie besser im Sand greifen. Bei all diesen Versuchen hat er es jedoch nicht durch die Sand-Passage geschafft. Letztlich haben wir alle samt Hand angelegt und den Bus einfach durch die Strecke geschoben. Echt mal ein nettes Ereignis! Der Asiate mit seinem Jeep hat es nach ca. dem 20. Anlauf endlich aufgegeben und ist zu Fuß weiter…

clip_image014Nächstes (geplantes) Highlight unserer Tour war denn die große Sanddüne – direkt hinter dem Hindernis. Hier durften wir zu Fuß rauf wandern – von oben hatte man einen sehr schönen Ausblick auf die nord-östliche Bucht von Fraser Island. Der Aufstieg war zwar wieder ein wenig erschwerlich, weil sandig, hat sich aber gelohnt, als man oben drauf gestanden hat. Und das tolle daran war: Der Sand war so hell und so weiß, dass wir in Australien wenigstens mit ruhigem Gewissen behaupten können, wir hätten eine weiße Weihnacht gehabt J!

imageUnser nächstes Ziel von hier aus waren dann die Champange-Pools. Wir hatten die Wahl, die Sanddüne einen anderen Weg (etwas steiler) hinunter zu laufen, um dann von dort aus an den Strand zu wandern – oder mit dem Ranger den Weg zurück zu wandern, um dann mit dem Bus weiter zu fahren. Einige haben die erste Variante gewählt, jedoch ohne zu wandern, eher, um zu rollen…

Das war auch durchaus interessant anzusehen. Jedoch hatte ich meine Badesachen noch im Bus liegen und dachte mir einfach so, dass ich den Rest meines Urlaubs auch gut ohne Sand zwischen den Zähnen (und wer weiß, wo sonst noch), verbringen könnte. Zum Glück hatten wir direkt danach die Gelegenheit, an den Strand zu gehen, um im Meer zu schwimmen. Ich glaube, sonst hätten sie die nicht mehr in den Bus gelassen.

clip_image026Kurz darauf sind wir an den Champagne-Pools angekommen. Dies sind einfach durch relativ niedrige Felsen abgetrennte Becken, die von Wellen geflutet werden – so eine Art natürlicher Whirlpool.

Leider war zu dieser Zeit nicht viel Wasser in den Pools, so dass ein Schwimmen nicht unbedingt möglich war. In einem kleinen Bereich war noch ein wenig Wasser enthalten, jedoch war dieser Whirlpool auch von Leuten mehr als überfüllt. Jedoch hat man hier den Eindruck gewonnen, wie es denn wohl sein muss, wenn mehr Wasser in den Pools enthalten ist.

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An den Pools hatten wir ca. eine Stunde Zeit, um uns ein wenig zu erholen. Die meisten von uns haben es genutzt, um etwas nördlich von den Pools im Meer schwimmen zu gehen. Echt genial, kann ich nur sagen. Die Wellen waren doch größer, als gedacht, also konnten wir ein wenig Wellenreiten (ohne Board). Das hat mal echt Spaß gemacht. Bis auf diese eine Welle, wo ich etwas zu schnell geschwommen bin und die mich denn in der Mitte, auf Hüft-Höhe fast durchgebrochen hätte. Ich bin dabei insgesamt 2 Mal auf dem Meeresboden aufgeschlagen und war danach ein wenig durcheinander. Aber wenn Du vom Pferd gefallen bis, sollst Du ja auch wieder aufsteigen – also ging es wieder hinaus, bis es hieß „Die perfekte Welle…“

clip_image030Nach dieser „Erholung“ brauchten wir erste einmal eine Stärkung. Hierzu sind wir in Richtung „Indian Head“ gefahren, wo uns Pete dann raus gelassen hat. Es gab Fajitos zu Essen, dazu ein Weihnachtsgeschenk – einen Soft Drink. Wir hatten die Wahl, unten am Bus zu essen oder das Lunch mit nach oben auf den Indian Head zu nehmen (was – glaube ich – auch alle gemacht haben).

Der Indian Head ist ein Felsen, welcher in den Pazifik ragt und von Captain Cook so benannt wurde, als er hier von wenigen hundert Jahren gestrandet ist. Das Besondere an diesem Felsen ist, dass sich hier sehr viele Meeresbewohner tummeln. Wir hatten durchaus Glück und konnten einige von ihnen „sehen“ – sagen wir einmal so, ohne Pete hätte ich die Tiere für Steine gehalten, sie hatten fast die selbe Farbe – so unter Wasser. Insgesamt haben wir Sharks (Haie), Mantas (Rochen) und Turtles (Schildkröten) bewundern können. Hier mal ein Beispiel von clip_image032einem Rochen, wie wir diesen von oben wahr genommen haben. Es war halt nur ein schwarzer Fleck im Wasser. Die Haie haben sich dafür ein wenig schneller bewegt, leider hatten sie schon alle gegessen und sie haben uns nicht das Gesetz der „Natürlichen Selektion“ demonstriert.

Insgesamt war diese aber ein sehr leckeres Mittag-Essen, auf einem Felsen, hoch über dem Meer und dazu eine brillante Sicht auf die Bucht, das Meer und die Tiere darin. Hier konnten wir eine ganze Weile sitzen und uns ausruhen – relaxen.

Mittlerweile war es auch schon 15.30h und wir hatte ja noch die 75 Meilen Küste hinter uns zu bringen, um zum Resort zurück zu kehren. Also haben wir uns auf den Weg in Richtung Süden gemacht.

clip_image034Dabei hatten wir ein sehr interessantes Erlebnis mit einem Sea-Eagle (See-Adler). Normalerweise lassen sie Menschen nicht nah an sich herankommen, sonder fliegen frühzeitig weg. Unser Exemplar ist jedoch für ein Foto-Shooting sitzen geblieben. Echt schön! Der Busfahrer hatte die Tür aufgemacht und der Vogel ist sitzen geblieben. Alle haben aus der Tür heraus das Foto gemacht. Wir konnten so viele Fotos machen, wie wir wollten – zumindest, bis unsere Japanerin an der Reihe war. Sie ist dann mal aus dem Bus ausgestiegen, hat sich ihre Kamera gepackt und wollte zu einem Foto ansetzen. Als sie dann endlich abgedrückt hat, war der Adler vermutlich schon in Brisbane, denn er ist weg geflogen, als sie den Bus verlassen hat… Wir hatten das Gefühl, sie hat nicht wirklich verstanden, worum es dabei ging – aber viele machen ein Foto, also muss ich auch eins machen…

clip_image036Unser nächstes Ziel war der Eli-Creek. Ein kleiner Süßwasser-Fluss, der im Ozean gemündet ist. Er war eiskalt, aber wunderschön erfrischend. Als wir ausgestiegen sind, meinte unser Ranger noch, dass man diesen Fluss hinauf wandern könne und dann wieder zurück. Wir sollten uns aber einschmieren, da die Sonne heute sehr start sei. Den letzten Hinweis haben jedoch 50 % unseres Busses einfach ignoriert (bzw. überhört), was sehr mutig war. Ich muss zugeben, ich hab mir auch gedacht, dass es doch nicht so schlimm sein kann, da die Sonne gar nicht zu sehen war und die Wolkendecke mal nicht die dünnste war. Dennoch dachten wir uns, Pete wird wissen, was er sagt und haben seinen Rat befolgt. Als wir wieder eingestiegen sind, waren die mutigen unter uns puderrot und sollten für unseren restlichen Ziele auf der Fahrt unglaublich Schmerzen erleiden müssen.

clip_image038clip_image040Wir haben jedoch beide Hinweise von Pete befolgt, haben uns eingecremt und sind den Fluss hinauf gewandert. Was uns teilweise vor fast unüberwindbare Hindernisse stellte. Denn wir haben uns nicht extra umgezogen und die Schwimmsachen im Bus gelassen. Folglich hatten wir an einigen Stellen die Probleme, gewissen Untiefen zum einen nicht einschätzen zu können, zum anderen nur sehr schwer überwinden zu können. Also haben wir uns die Hosen rauf gekrempelt und mal einfach gehofft, dass er Fluss nicht zu tief war. Ich muss sagen, an so manchen Stellen hatte ich einfach nur Glück, dass ich plötzlich nicht zwei Badehosen hatte J Puhh, das war manchmal echt knapp, und wir konnten uns ja nicht mehr umziehen, da unsere Sachen vermutlich schon auf dem Festland waren.

Danach ging es noch einmal weiter zu einem anderen Lookout, runter vom „Highway“, hinein in die Berge. Hier hatten wir einen schönen Blick auf eine Sanddüne, welche durch den Urwald wandert und mittlerweile vom Sandstrand abgetrennt ist.

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Dies sollte auch schon unser letztes Highlight auf dieser Tour sein. Pete hat hier noch einmal eine Stärkung zu sich genommen und irgend einen Käfer gegessen (schöne Demonstration, ich fühlte mich direkt im Dschungel-Camp bei RTL). Ich muss sagen, mein Lieblingsschmaus wir diese Käferart nicht unbedingt.

Danach ging es in einer unheimlichen Geschwindigkeit wieder zurück ins Camp. Pete meinte, im Camp würde man sich Sorgen machen, wenn der Bus nicht um 17.30h wieder im Resort ist. Also hat er uns demonstriert, dass man auch mit ca. 60 Sachen durch die Sanddünen heizen kann. Unglaublich!

clip_image044Ich habe auf einem Platz gesessen, auf welchem ich nicht wirklich viel gesehen habe. Meine Sicht bestand im Wesentlichen aus einer Wand, wo ich vorgeschaut habe (erster Platz in dem Bus). Dann konnte ich noch so schräg aus dem Fenster schauen. Hier habe ich jedoch nur die Bäume gesehen, die an uns „vorbei geflogen“ sind. Also habe ich mich auf was anderes konzentriert und so erfolgreich unterdrücken können, mich übergeben zu müssen.

Das Foto zeigt übrigens eine normale Straße auf Fraser Island, welche wir die ganze Zeit gefahren sind, um die Insel zu durchqueren.

Hier bleiben keine Fragen offen, warum man auf dieser Insel ein Allrad-Auto benötigt, oder?

Nachdem wir dann am Resort angekommen sind, haben wir uns noch einmal in die alte Lodge begeben, um uns frisch zu machen. Wir hatten Recht, dass unsere Sachen bereits auf dem Festland waren. Somit konnten wir uns maximal die Hände waschen – an duschen war nicht zu denken – obwohl ich das sehr gerne gemacht hätte.

Also sind wir runter zur Dingo-Bar und hatten dann noch ca. 70 Minuten tot zu schlagen, bis es endlich was zu essen gab. Wir wollten ein wenig telefonieren, allerdings waren die zwei Telefone belegt. D. h., das eine war defekt und das andere war überlaufen. Ich habe mich ewig angestellt, um dann kurz zu telefonieren und der Heimat fröhliche Weihnachten zu wünschen.

Irgendwie haben wir die Zeit dann totgeschlagen bekommen (wir hatten auch nichts zu Lesen dabei) und haben uns zum Essen getroffen. Die Dingo-Bar war heute im übrigen sehr voll. Da war eine Gruppe vom ca. 60 Personen, die 30 Tage zusammen durch Australien reisen. Da heute auch Weihnachten war, haben die dort eine riesige Party organisiert, mit Verkleidung, Kostümchen, Geschenken und allem, was so dazu gehört.

Zum essen gab es heute irgend etwas komisches – was ich identifizieren konnte: Indish Curry und Country Potatoes. Geschmeckt hat es aber alles sehr lecker! Nach dem Essen hieß es dann Abschied nehmen von den Leuten in der Gruppe, mit denen wir etwas mehr zu tun hatten. Danach ging es dann zum Bus, der uns zum Hafen gebracht hat. Hier wartete das Schiff auch schon auf uns, um nach Hervey Bay abzulegen.

Die Überfahrt war mit 35 Minuten angekündigt und verging sehr schnell. Wir haben uns hinten auf das Schiff gestellt, um vom Fraser Island Abschied zu nehmen. Als wir angekommen sind, waren wir erst einmal auf der Suche nach dem angekündigtem Bus, in welchem unsere Sachen enthalten sein sollten, die wir als Gepäck aufgegeben hatten.

Nach kurzer Zeit kam jedoch schon die Erlösung. Der Steward vom Schiff war auch gleichzeitig der Busfahrer und hat uns zum Backpackers zurück gebracht. Dort wollten wir jedoch nicht unbedingt noch einmal übernachten und sind auf die Suche nach einem Motel, welches uns empfohlen wurde. Dieses war das Bay View Motel in Hervey Bay. Hier haben wir auch übernachtet, da es schon fast 21.30h war und wir nicht mehr so begeistert von der Idee gewesen sind, noch einmal 200-300 Kilometer mit dem Auto zu fahren. Um noch ein wenig auszuspannen, bin ich noch einmal kurz los und habe die nähere Umgebung erkundet.

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Als ich wieder gekommen bin, musste ich leider feststellen, dass die Außentüren vom Motel abgeschlossen waren, die Rezeption nicht mehr besetzt war und unser Zimmer auch von hinten herum nicht zu erreichen war. Somit habe ich Sabrina eine SMS geschrieben, ob sie mir wohl von innen die Tür öffnen könne – zum Glück hatte sie ihr Handy an und hat mir aufmachen können – sonst wäre dies eine sehr unschöne Nacht im Auto geworden…

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