Nachtfahrt

Es ist kurz nach drei. Franzi macht uns wach. "Komisch", ist mein erster Gedanke, "so unfit bist Du gar nicht!" Wahrscheinlich, weil ich mich auf die Nachtfahrt freue. Wir machen klar Schiff, ziehen uns alle die Rettungswesten an und sind zum Ablegen bereit.

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Pünktlich um vier Uhr legen wir ab. Das Manöver klappt ohne Probleme. Bereits nach sehr kurzer Zeit sind wir raus aus dem Hafen von Alcudia. Kurs in Richtung Norden. Ich bin wirklich beeindruckt, wie wenig man doch sieht. Die Nacht ist sternenklar, die Beleuchtung vom Hafen und auch von Alcudia ist langsam außer Sichtweite. Hier soll es einige Untiefen geben, die "nicht befeuert" sind. Da müssen wir drum rum navigieren. Franzi macht das prima.

Wir können sehr schnell die relevanten Leuchtfeuer identifizieren. So langsam stelle ich fest, dass wir soooo blind gar nicht sind. Die unterschiedlichen Befeuerungen zeigen uns sehr deutlich, wo wir sind. Natürlich kontrollieren wir parallel am GPS, allerdings nur, um festzustellen, dass wir genau da sind, wo wir auch sein sollen. Good Job!!

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Wir fahren weiter und irgendwie verabschiedet sich ein sehr großer Teil der Crew. Nur noch Franzi, Sebi und ich bleiben an Deck. Ich will mir doch den schönen Sternenhimmel nicht entgehen lassen. Weit ab vom Hafen, mitten auf dem Meer, ohne jegliche Beleuchtung (bis auf die vorgeschriebenen Dampferlichter etc.) liegen wir an Deck und schauen nach oben. Wahnsinn, wie viele Sternschnuppen aufblinken.
Ein wenig später frischt der Wind auf. Wir sind sehr gut in der Zeit, um pünktlich in Formentor zu sein. Ganz ehrlich sind wir sogar eine Stunde zu früh. Wir entscheiden uns, die Fock zu setzen und können den Motor ausmachen. Erstaunlich. Nun gibt’s nicht nur einen phänomenalen Himmel, sondern auch Ruhe. Einzig Marion wird wach durch das Setzen des Vorsegels.

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