Eine "Grenz"wertige Erfahrung

Donnerstag, 22. Okt. 2009 – Grenze und Grenzwetig. Zambia. Ein Nachruf. SO etwas habe ich noch nie erlebt. Selbst in China nicht. Bislang hat haben mich die Grenzen nach Namibia und Botswana schon angenervt. Raus aus dem Auto. Pässe bereit legen. Unbedingt selbst Stifte mitbringen. Autonummer merken. Irgendwelche Formblätter ausfüllen. Stempel geben lassen. Dann noch Customs. Danach irgendeinen Betrag zahlen für die Road-Tax (Straßen-Steuern). Und die Ausreise, die zuver erledigt werden muss, habe ich gerade vergessen. Das ganze frisst ca. 30 Minuten. Puhhh!

Und jetzt kommt Zambia. Zum Grenzposten in Kazungula: wir müssen Botswana verlassen, dann über den Zambezi mit einer Fähre, danach kommt die Einreise und wir sind drin. Alles fängt mit der AUsreise Botswana an, bei der wir gewarnt werden, in gar keinem Fall irgendetwas vor der Einreise zu bezahlen. Bei der Dame ein Ausrufezeichen und ein warnender Finger hinter dem Satz. Bei mir ein Fragezeichen. Ein großes Fragezeichen.

Wir fahren über eine kleine Brücke mit hunderten von Schlaglöchern, so dass ich froh bin, überhaupt anzukommen. Nach ca. 350m sehen wir den Zambezi. Wir halten hinter dem letzten Auto und werden im Nu von ca. 8 "Schmeißfliegen" angefallen – Menschlichen "Schweißfliegen". Jeder heißt George oder Mike oder Micheal. Und alle wollen irgendwas von einem. Ätzend. Ich selbst stelle mich als "George Michael" vor und fülle irgendeinen doofen Zettel aus und bekomme gesagt, wo wir auf die Fähre fahren sollen. Leider haben diese "Fliegen" einen "Kleten" Feature. Wir werden sie einfach nicht mehr los.

Auf der Fähre sollen wir dann 20 US$ zahlen; Das Büro auf der anderen Seite soll es nicht mehr geben. Is klar. Wir erinnern uns an die Sätze des Offivers und bleiben. Dabei wird der Fährmann fast agressiv und fordert den Führerschein. Was solls, ist ja nur der Internationale. Wir werden diese Typen nicht mehr los. Jeder will auf unser Auto aufpassen. KIlar. Also bleibt Andreas beim AUto und ich regel den ersten Teil. Hier in kurzform:

Ab zum Immigrations. Zettel ausfüllen. 50$ für das Visum zahlen. Das haben wir nicht. ZUrück zum Auto. 1000 Namib-Dollar holen. Illegal (also ohne Stempel) über die Grenze in die Wechselstube. 123 US$ eintauschen. Zurück zum Immigrations. Visum bezahlen, Stempel in den Pass bekommen. Zurück zum AUto. Ab nun geht Andreas auf Reise. Visum und Stempel holen. Auto angemeldet. Road-Tax bzw. Carbon-Toll zahlen. Geht nicht – die nehmen nur Kwatschas. Also erst wechseln, in der Wechselstube. Zurück zur Fähre. Diese bezahlen. DAn sollten wir fertig sein. Ab rüber über die Grenze, um die Typen los zu weden.

AUf dem Weg nach Livingston gibt es nach 2 Kilometern eine Polizeisperre. Papiere kontrollieren. Dabei ist aufgefallen, dass wir keine "Local Insurance" gezahlt haben. Das wäre eine kleine Butze links neben der Grenze gewesen. Somit erkaufen wir uns die Insurance für 270.000 Kwatschas. Das sind dann 100.000 für die Versicherung und 170.000 Strafe (Kurs von ca. 4.500 Kwatschas für 1 US Dollar). Auf dem Weg nach Livingstone passieren wir noch drei weitere Polizeikontrollen – da geht aber alles klar. Das wurde uns auch versprochen.

Die Ausreise aus dem Land ist auch nicht viel besser. Auf dem Weg dahin gibt es wirder vier Kontrollen, bei einer zahlen wir noch einmal 15.000 Kwatschas – also 3 Dollar. Mittlerweile haben wir kein – absolut kein – Kleingeld mehr. Das hat der letzte Kontrollposten wohl auch gesehen, deswegen durften wir bei den anderen durchfahren.

An der Grenze gibt es noch einmal Probleme mit dem Geld-Tauschen, so dass Andreas mal so richtig angenervt ist. Und das dauert. Ich habs zumindest (noch) nicht geschafft… Der arme Typ an der Fähre – der konnte gar nix dafür und hat nix mehr verstanden. Ich hab's ihm erklärt.

Zambia. Das Problem ist, dass es keine Informationen darüber gibt, wie teuer was genau ist. Es gibt an jeder Ecke eine neue Überraschung. Bei jeder Kontrolle wollen sie immer wieder Geld haben. Das ist auch nicht unbedingt das Problem. DIe Beträge in der lokalen Währung sind schon immens – aber was sind schon 3 EUR für eine Kontrolle, für Maut oder sonst was. Das eigentliche Problem ist, dass man immer und überall das Gefühl hat, beschissen zu werden. Und das machet alles unentspannt. Wenn sich das rum spricht (und das wird es), bleiben die Touristen weg – und das ist das letzte, was sie wollen. Immerhin aber auch besser als Zimbabwe, wo man in einer Polizeikontrolle 200 US$ für "falsche Reflektoren am Auto" zahlt (so ein anderer genervter Tourist).

In Summe hat uns Zambia inkl. der Victoria Falls nun 210 US$ gekostet. Und dafür viele Erfahrungen gebracht, die ich auch nicht missen möchte aber auch nicht noch einmal brauche. Und in Summe liegen wir besser im Gegensatz zu einer geführten Tour, die in Summe 150 US$ mehr gekostet hätte.

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