Ios – die Party-Insel (225 nM)

Heute morgen werd ich 10 min vorm Wecker wach gemacht. Irgendwelche Griechen sprechen in extremen Tempo aufeinander ein. Was ist denn jetzt los, bitte? Ich brauche 20 Sekunden, bis ich checke, dass irgendwer das Radio angemacht hat. Und die Bose-Boxen, die fürs Cockpit über Deck dienen, sind direkt über bzw. an meiner Kajüte montiert. Guten Morgen dann mal…

Wir schaffen es in der Tat, um 10.15h auszulaufen. Franzi steuert den Ableger und uns aus der Bucht von Naousa hinaus. Wir müssen die Enge zwischen den Inseln Paros und Naxos passieren, um bis nach Ios zu kommen. Der Gegenwind in dieser Passage ist nicht gerade perfekt, hat aber Düsenwirkung. Wir können mit schönen 7,5kn über Grund gegen den Wind ankreuzen.

Ich übernehme irgendwann das Ruder und fahre einige schöne Manöver. Gegen 14.30h müssen wir die Segel einholen. Der Wind ist eingeschlafen. Unter Motor fahren ist nicht wirklich spannend, gerade mit Autopilot und einem GPS auch sehr einfach. Sebi tut dem Wind gleich und legt sich unter Deck. Franzi ergibt sich auch ihrer Müdigkeit, liegt aber im Cockpit. Stefan hab ich schon länger nicht mehr gesehen. Ich hoffe, ihn hat’s noch nicht vom Vordeck gespült. Chris sonnt sich direkt vor der Sprayhood. Übrig bleib ich, hinterm Ruder. Vor mir liegen drei Stunden Wasser, bis wir endlich in Ios ankommen werden.

Zum Glück frischt irgendwann der Wind wieder auf. 12-14 Knoten von Backbord sind mehr als genug. Ich mache Franzi wach und kläre mit ihr ab, dass wir die erneut Segel setzen. Die Manöver klappen perfekt. Wir düsen mit 8kn in genialer Schräglage in Richtung Ios.

Dort kommen wir gegen 19.30h an. Nun heißt es: Schnell das essen vorbereitet und den Grill einheizen. Von der Party-Insel bekomm ich allerdings nicht viel mit. Schlafen muss ich, nur noch schlafen. So viel frische Luft vertrag‘ ich wohl nicht mehr. Und morgen geht’s bereits gegen 6h nach Santorin – unserem nächsten Highlight dieses Törns.

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